Zusammenfassung
»Lassen Sie uns … bei den Alten in die Schule gehen. Was können wir nach der Natur für bessere Lehrer wählen?« [1] — so lautet eine vielzitierte Aufforderung, die Lessing an Mendelssohn und Nicolai richtet. Von den »Alten« hat ihm nach eigenem Zeugnis Sophokles am meisten bedeutet:
Man gewinne aber einen alten Schriftsteller nur erst lieb, und die geringste Kleinigkeit, die ihn betrifft, die einige Beziehung auf ihn haben kann, höret auf, uns gleichgültig zu sein. Seit dem ich es betauere, die Dichtkunst des Aristoteles eher studieret zu haben, als die Muster, aus welchen er sie abstrahierte: werde ich bei dem Namen Sophokles, ich mag ihn finden, wo ich will, aufmerksamer, als bei meinem eigenen. Und wie vielfältig habe ich ihn mit Vorsatz gesucht! (IV; 746 f.)
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Anmerkungen
Ich zitiere nach der Ausgabe und Übersetzung von Wilhelm Willige: Sophokles, Tragödien und Fragmente, griechisch und deutsch, München 1966.
Dieser Kunst hat Odo Marquard eine geistreiche Phänomenologie gewidmet: Schwierigkeiten mit der Geschichtsphilosophie, Frankfurt 1973, S. 73 ff.
Dazu grundlegend Gordon M. Kirkwood, A Study of Sophoclean Drama, Cornell University Press, Ithaca 1958, S. 30–63.
Zum Monolog als Artikulationsform von Exkommunikationserfahrungen vgl. den anregenden Aufsatz von Peter von Matt, Der Monolog, in: Werner Keller (Hg.), Beiträge zur Poetik des Dramas, Darmstadt 1976, S. 71–89.
Vgl. v. Fritz, Zur Interpretation des Aias, in: Antike und moderne Tragödie, Berlin 1962, S. 241–255.
Vgl. dazu M. W. Knox, The »Ajax« of Sophocles, in: Thomas Woodard (Hg.), Sophocles, Englewood 1966, S.54.
Thomas Abbt, Vom Tode für das Vaterland, in: F. Brüggemann (Hg.) Der Siebenjährige Krieg im Spiegel der zeitgenössischen Literatur (DLE Reihe Aufklärung Bd. 9), Leipzig 1935, S.92.
G. Triche u. H. Göpfert (Hg.), Friedrich Schiller, Sämtliche Werke Bd. 5, München 1962, S. 368.
Claude Lévi-Straus, Die Struktur der Mythen, in: Strukturale Anthropologie, Frankfurt 1969, S. 226 ff.
Klaus Briegleb, Lessings Anfänge 1742–1746, Frankfurt 1971, S. 14.
Ernst Cassirer, Die Idee der Religion bei Lessing und Mendelssohn. Festgabe zum zehnjährigen Bestehen der Akademie für die Wissenschaft des Judentums, Berlin 1929, S. 34.
Klaus Briegleb, Nachwort zu: Lessing. Miß Sara Sampson, Philotas, Emilia Galotti (Goldmann Taschenbücher Nr. 1587), München 1965, S. 181.
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Ter-Nedden, G. (1986). Philotas. In: Lessings Trauerspiele. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03215-7_3
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