Zusammenfassung
Dickens’ sozialkritische Märchen, nicht anders als seine Romane, fanden großen Widerhall. Sie wirkten auf den gesellschaftlichen Alltag ein, von dem sie handeln. Und literarisch haben sie die Gattung in und für England produktiv ins Leben gerufen. Allerdings nur prinzipiell. Im Unterschied nämlich zur weiteren Entwicklung des viktorianischen Romans, der deutlich durch Dickens’ Muster geprägt ist, zeigt die weitere Entwicklung des einheimischen Kunstmärchens wenig Spuren von A Christmas Carol und The Chimes. Bei Thackeay, Carroll [1], MacDonald, Wilde nimmt die Gattung einen andern Verlauf, der sich nur mittelbar auf den Vorgänger bezieht. Auch dieser merkwürdige Umstand hat zu tun mit der Verspätung des Kunstmärchens in England. Dickens’ Pionierleistung ist nötig, um es überhaupt durchzusetzen. Aber die einschlägigen Erzählungen dieses Autors sind für die Nachfolger nur ein mögliches Vorbild unter vielen, angesichts der internationalen Beispieltradition von Märchendichtung. Sie sehen sich gleichsam in einer alexandrinischen Lage. Vielerlei Formen finden sie vor, die durchweg in England durch Impört wohlvertraut sind: vom französischen Conte de Fees bis zu orientalisierenden Wundererzählungen, von den Märchen der deutschen Romantiker bis zu Andersens Eventyr og Historier. Ein üppiges Angebot, zu spielerischem Gebrauch ermunternd.
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Anmerkungen
Zitierte Ausgaben
Hierzu K. R. Ireland, Urban Perspectives: fantasy and reality in Hoffmann and Dikkens, in: Comparative Literature 30 (1978), S. 133–156.
Zum Türklopfer siehe die beiden anregenden Aufsätze von H. Viebrock, The Knocker: Physiognomical Aspects of a Motif in Hoffmann and Dickens, in: English Studies 43 (1962), S. 396–402. Dickens and his German Relatives, in: Journal of the Faculty of Arts, Vol. IV/2, Malta University Press 1970, S. 114–126.
Siehe auch W. E. Morris, The Conversion of Scrooge: A Defense of That Good Man’s Motivation, in: Studies in Short Fiction 3 (1965), S. 46–55.
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Klotz, V. (1985). William Makepeace Thackeray. In: Das europäische Kunstmärchen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03204-1_21
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03204-1_21
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00569-4
Online ISBN: 978-3-476-03204-1
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