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Karl Wilhelm Salice Contessa

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Book cover Das europäische Kunstmärchen
  • 248 Accesses

Zusammenfassung

Etwas deutlicher als Novalis, Tieck und Fouqué entfaltet Contessa (1777–1829) [1] seine Märchengeschehnisse in einem romantisierten deutschen Mittelalter. In einem fernen vorbürgerlichen Raum der trotzigen Burgen und der wildwüchsigen Landschaften mit dunklen Wäldern, schroffen Bergschluchten, reißenden Flüssen und tiefen Höhlen, wo verwegene Ritter mit ihren Knappen wunderbare Abenteuer bestehen. Wie bei Tieck und Fouqué ist auch hier die Natur mehr als nur unkultivierter Schauplatz. In vielerlei Gestalt rückt sie als eigenmächtiges Lebewesen den Helden auf den Leib, um ihnen nie verspürte Schauer einzujagen, schreckliche und begeisternde. Abweichend allerdings von den Märchen der andern Romantiker fällt auf: Einerseits neigen Contessas Erzählungen zur Sage, da er die abenteuerlichen Taten seiner — freilich erfundenen — Helden geschichtlich und dynastisch begründet. Andrerseits neigen sie zur Legende, da er die übermächtigen Angriffskräfte der unheimlichen Natur mit den noch mächtigeren Kräften christlicher Heilsgewißheit überwinden läßt. So kommts, daß manche seiner Wundererzählungen nur dem Namen nach als Märchen gelten können. [2] Nicht so Das Schwert und die Schlangen (1816). Hier setzt die Märchenform sich energisch durch gegen die gleichfalls vorhandenen sagenhaften und legendarischen Züge.

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Anmerkungen

Zitierte Ausgabe

  1. Der heute leider fast vergessene Autor — trotz des italienischen Namens deutscher Abkunft — war seinerzeit ein geschätzter Verfasser von Novellen, Märchen und Komödien, daneben ein begabter Landschaftsmaler. Er gehörte zum Freundeskreis von E. T. A. Hoffmann, der ihn im Rahmen der Serapionsbrüder als Sylvester auftreten läBt. Zur Biographie des Autors: H. Meyer, Die Brüder Contessa. Ihr Leben und ihre Werke, Berlin 1906; H. Heckel, Die Brüder Contessa, in: Schlesische Lebensbilder, hg. von H. Neubuch und L. Petry, Breslau 1931, S. 302–309.

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© 1985 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Klotz, V. (1985). Karl Wilhelm Salice Contessa. In: Das europäische Kunstmärchen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03204-1_13

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03204-1_13

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00569-4

  • Online ISBN: 978-3-476-03204-1

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

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