Zusammenfassung
Im Sommer 1796 muß Heinrich von Kalb nicht mehr zu Kriegsschauplätzen an den fernen Rhein reisen, der Krieg kommt nach Waltershausen. Zwar haben im Jahr zuvor Preußen und Frankreich einen Separatfrieden geschlossen, der Krieg zwischen Frankreich und Österreich aber wird weitergeführt: in Italien, wo Napoleon Bonaparte überraschend Sieg auf Sieg erringt, und auf deutschem Boden. Im Juli hat die französische Armee auf ihrem Vormarsch (mit dem Ziel Wien) Franken erreicht; die Österreicher, geschwächt durch Truppenabzüge an die italienische Front, können sie vorläufig nicht aufhalten. Der Würzburger Fürstbischof flieht aus seiner Residenz und läßt seinen Untertanen eine Verordnung zurück: Beamte und Obrigkeiten sollen treu auf ihrem Posten ausharren, die Geistlichen alles zur Rettung des Kirchenvermögens tun. Sein Bamberger Kollege folgt diesem Beispiel. Ende Juli wird Würzburg von den Österreichern geräumt und den Franzosen (ohne Kampf) eingenommen. Nachrichten von Plünderungen, Brandstiftungen, Mißhandlungen durch die Revolutionstruppen verschrecken die Bevölkerung, die sich ihrerseits zu rächen sucht, »nicht allein durch Verweigerung der Quartiere und Nahrung, sondern sogar durch Meuchelmorde und Totschläge«, wie es in einer der vielen Proklamationen heißt, die nach beiden Seiten solchen Übergriffen strenge Strafen androhen, ohne viel zu nützen.
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1985 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Naumann, U. (1985). Junius-Stunden. In: Charlotte von Kalb. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03202-7_26
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03202-7_26
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00567-0
Online ISBN: 978-3-476-03202-7
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)