Zusammenfassung
»Die Mutter war bei seiner Geburt gestorben. Während ihrer Trächtigkeit war sie viele Tage auf Raub ausgegangen, ohne eine Beute zu finden, bis sie zu jener Herde herumstreifender Wildziegen gelangte. Inzwischen war die Tigerin heißhungrig geworden, und das mag die Heftigkeit ihres Sprunges erklären; jedenfalls trieb die Gewalt des Ansprunges ihr die Frucht aus dem Leib, und vor Hunger und Entkräftung starb sie alsbald. Das Neugeborene, das neben der toten Mutter leise wimmerte, wurde von den Ziegen, die nach dem Schrecken wieder auf ihre Weide zurückkehrten, mit mütterlicher Liebe aufgenommen, und sie zogen es mit ihrer Milch gemeinsam mit den Zicklein auf. Es wurde unter den Ziegen groß und lohnte ihnen ihre Mühe. Denn der kleine Tiger lernte die Ziegensprache, paßte seine Stimme ihrem sanften Meckern an und zeigte ebensoviel Anhänglichkeit wie die anderen Jungen der Herde. Anfangs fiel es ihm schwer, die dünnen Grashalme mit seinen spitzen Zähnen zu rupfen, aber irgendwie gelang es ihm schließlich. Die Pflanzenkost hielt ihn sehr mager und verlieh seinem Temperament eine beachtliche Sanftmut.
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Anmerkungen
Literatur
Zimmer, Heinrich: Philosophie und Religion Indiens. Frankfurt/Main 1973, S. 21f. Vgl. dazu auch ders.: Indische Mythen und Symbole. Düsseldorf/Köln 1972.
Schopenhauer, Arthur: »Einiges zur Sanskritliteratur«. In ders.: Parerga und Paralipomena. Kleine philosophische Schriften Bd. II. Darmstadt 1976, S. 467–476; hier S. 469.
Löwith, Karl: Bemerkungen zum Unterschied von Orient und Okzident.« In ders.: Weltgeschichte und Heilgeschehen. Zur Kritik der Geschichtsphilosophie. = Sämtl. Schriften Bd. II, Stuttgart 1983, S. 571–601; hier S. 572. Vgl. dazu auch Halbfaß, Wilhelm: »Indien und die Geschichtsschreibung der Philosophie«. In: Philosophische Rundschau. 23. Jg., Tübingen 1976, S. 104–131; hier S. 124.
Habermas, Jürgen: Theorie des kommunikativen Handelns. Bd. II, Frankfurt/Main 1981, S. 589.
Literatur
Vgl. Anm. 1 sowie Hertel, Johannes: Indische Märchen. Frankfurt/Main 1970 u.ö. (Taschenbuch). Weitere Standardliteratur: Glasenapp, Helmut: Die Philosophie der Inder. Stuttgart 1949 u.ö.; Frauwallner, Erich: Geschichte der indischen Philosophie. 2 Bde., Salzburg 1953; Becher, Heinz/Simson, Georg von: Einführung in die Indologie. Stand-Methoden-Aufgaben. Darmstadt 1979; Schneider, Ulrich: Einführung in den Buddhismus. Darmstadt 1980.
Zum folgenden vgl. Zimmer, a.a.O., S. 44–50.
Ebenda, S. 86.
Rothermund, Dietmar: Grundzüge der indischen Geschichte. Darmstadt 1976. Embree, Ainslee T./Wilhelm, Friedrich: Indien (Fischer Weltgeschichte). Frankfurt/Main 51982.
Gedichte aus dem Rig-Veda. Aus dem Sanskrit übertragen und erläutert von Paul Thieme, Stuttgart 1964, S. 52.
Wir folgen hier Schneider, Ulrich: Einführung in den Buddhismus, a.a.O., S. 56ff.
Vgl. dazu: Upanishaden. Ausgewählte Stücke. Aus dem Sanskrit übertragen und erläutert von Paul Thieme, Stuttgart 1966, S. 53.
Zimmer, a.a.O., S. 79.
Reden des Buddha. Aus dem Pāli-Kanon übersetzt von Ilse-Lore Gunser. Stuttgart 1983, S. 49–51.
Zimmer, a.a.O., S. 435.
Wir folgen hier Schneider, a.a.O., S. 112f. Zum folgenden vgl. ebenda, S. 37–46.
Vgl. Tieisch, Elfriede Walesca: »Die Philosophin. Geschichte und Ungeschichte ihres Berufsstandes seit der Antike«. In: Was Philosophinnen denken. Eine Dokumentation. Hrsg. von Helina Bendkowski und Brigitte Weishaupt. Zürich 1983, S. 309–328; hier S. 311.
Vgl. Percheron, Maurice: Buddha. Zuletzt Reinbek 1982; dort auch ausführliche Literaturhinweise. Dumoulin, Heinrich (Hrsg.): Buddhismus der Gegenwart. Freiburg 1970. Frauwallner, Erich: Die Philosophie des Buddhismus. Berlin (Ost) 21958.
Rothermund, a.a.O., S. 34.
Zimmer, a.a.O., S. 255. Zur Geschichte der Systeme vgl. die ausführliche Darstellung bei Frauwallner, Geschichte der indischen Philosophie, a.a.O.
Zimmer, a.a.O., S. 285f. Auch das folgende Zitat in der Übersetzung von Zimmer, S. 258.
Zit. nach Glasenapp, a.a.O., S. 127. Vgl. auch ders.: »Der altindische Materialismus«. In: ders.: Ausgewählte kleine Schriften. Hrsg. von Heinz Bechert und Volker Moeller, Wiesbaden 1980, S. 478–486; sowie Riepe, Dale: The Naturalistic Tradition in Indian Thought. Seattle 1961.
Zimmer, a.a.O., S. 530.
Ebenda, S. 512.
Halbfaß, a.a.O., S. 115f.
Ebenda, bezogen auf Radhakrishna.
Bhagwan Shree Rajneesh: Meditation. Die Kunst, zu sich selbst zu finden. München 61983, bes. S. 230–246: »Von Bhagwan Shree entwikkelte Techniken«; hier S. 230ff.
Literatur
Spengler, Tilman: »Die Entdeckung der chinesischen Wissenschafts- und Technikgeschichte«. In: Needham, Joseph: Wissenschaftlicher Universalismus. Über Bedeutung und Besonderheit der chinesischen Wissenschaft. Hrsg. von T. Spengler, Frankfurt/Main 1977, S. 7–52; hier S. 29.
Zit. nach Reichwein, Adolf: China und Europa. Geistige und künstlerische Beziehungen im 18. Jahrhundert. Berlin 1923, S. 99f.
Waley, Arthur: Lebensweisheit im alten China. Hamburg 1947, S. 133. Vgl. dazu die Einleitung von A. Reich wein: »Das Verhältnis der jungen Generation von heute zur Weisheit des Ostens«. In: China und Europa, a.a.O., S. 7–17.
Granet, Marcel: Das chinesische Denken. Inhalt Form Charakter. München 1963. Needham, Joseph: Science and Civilisation in China. 10 Bde., Cambridge 1954ff. Eine deutsche Auswahl von Aufsätzen enthält der in Anm. 1 genannte Band Wissenschaftlicher Universalismus.
Franke, Herbert/Trauzettel, Rolf: Das chinesische Kaiserreich. Frankfurt/Main 1968 (Fischer Weltgeschichte Bd. 19). Für das 20. Jahrhundert vgl. Bianco, Lucien: Das moderne Asien. Frankfurt/Main 1969 (Fischer Weltgeschichte Bd. 33). Juttka-Reisse, Rosemarie: Geschichte und Struktur der chinesischen Gesellschaft. Stuttgart-Bad Cannstatt 1977. Bauer, Wolfgang: China und die Hoffnung auf Glück. München 1974. Schleichert, Hubert: Klassische chinesische Philosophie. Eine Einführung. Frankfurt/Main 1980. Guter, Josef: chinesische Märchen. Frankfurt/Main 1973. Baar, Adrian: Erotische Geschichten aus China. Mit sechs Brautbildern. Frankfurt/Main 1978. Ders., chinesische Gespenstergeschichten. Frankfurt/Main 1975. Die Räuber von Liang Schan Moor. Aus dem Chinesischen von Franz Kuhn. Frankfurt/Main 1980.
Vgl. dazu Juttka-Reisse, Geschichte, a.a.O., S. 73.
Übersetzt nach Needham, Science, a.a.O., Bd. II, 1956, S. 303.
Franke/Trauzettel, a.a.O., S. 57.
Grimm, Tilemann: Meister Kung. Zur Geschichte der Wirkungen des Konfuzianismus. Opladen 1976, S. 11.
Vgl. Forke, Alfred: Geschichte der alten chinesischen Philosophie. Hamburg 21964, S. 555–564.
Franke/Trauzettel, a.a.O., S. 57.
Grimm, a.a.O., S. 16.
Debon, Günther: »Einleitung« zu: Lao-Tse: Tao-Tê-King. Das Heilige Buch vom Weg und von der Tugend. Stuttgart 21979, S. 3–21, hier S. 12.
Zit. nach Bauer, a.a.O., S. 99.
China-Handbuch. Hrsg. von Wolfgang Franke. Düsseldorf 1974, Spalte 733 (Stichwort: »Legalismus«).
Chang, Jolan: Das Tao der Liebe. Unterweisungen in altchinesischer Liebeskunst. Reinbek 1978. Vgl. auch Colegrave, Sukie: Yin und Yang. Frankfurt/Main 1984 (ein gut lesbarer Versuch einer Synthese von westlicher Psychologie und östlichem Denken).
Bauer, a.a.O., S. 62. — Im folgenden wird für das Tao-tê-king die Reclam-Ausgabe zugrundegelegt.
Geliert, Béky: Die Welt des Tao. Freiburg/München 1972, S. 187.
Franke/Trauzettel, a.a.O., S. 310.
China-Handbuch, a.a.O., Stichwort »Konfuzianismus«, Spalte 663.
Schickel, Joachim: Konfuzius. Materialien zu einer Jahrhundert-Debatte. Frankfurt/Main 1976.
Vgl. den Artikel »Marxismus-Leninismus« im China-Handbuch, a.a.O., Spalte 834–843; ferner auch die Artikel »Mao Tse-Tungs Gedanken« (Spalte 820–829) und »Große Proletarische Kulturrevolution« (Spalte 459–466).
»Mao Tse-Tungs Gedanken«, in: China-Handbuch, a.a.O., (Spalte 821).
Vgl. Kramers, Robert P.: Konfuzius. Chinas entthronter Heiliger? Bern 1979, hier S. 23. Mao Tse-tung: »Dreimal praktische Philosophie«. (= Auszüge aus einer Ansprache 1965). In ders.: Über die Revolution. Ausgewählte Schriften. Hrsg. von Tileman Grimm. Frankfurt/Main 1971, S. 393–398; hier S. 397.
Literatur
Reps, Paul: Ohne Worte — ohne Schweigen. 101 Zen-Geschichten und andere Zen-Texte aus vier Jahrtausenden. München-Planegg 1976, S. 21.
Vgl. Hall, John Whitney: Das japanische Kaiserreich. Fischer Weltgeschichte Bd. 20, Frankfurt/Main 1968, S. 62.
Ebenda, S. 179.
Vgl. Japan-Handbuch. Hrsg. von Horst Hammitzsch. Wiesbaden 1981, Stichwort »Gegenwartsphilosophie«, Spalte 1342–1347.
Vgl. das höchst interessante Büchlein von Roland Barthes: Das Reich der Zeichen. Frankfurt/Main 1981; hier S. 100.
Dumoulin, Heinrich (Hrsg.): Mumonkan. Die Schranke ohne Tor. Meister Wu-men’s Sammlung der 48 Koan. Mainz 1975, hier S. 38 u. 169.
Bhangwan Shree Rajneesh: Das Klatschen der einen Hand. Zürich 1983, Einleitung.
Schinzinger, Robert: »Das Bild des Menschen in der japanischen Tradition und Vorkriegsphilosophie«. In: Gadamer, Hans Georg/Vogler, Paul (Hrsg.): Neue Anthropologie. Bd. 6 (= Philosophische Anthropologie), Stuttgart 1975, S. 182–205; hier S. 196.
Munsterberg, Hugo: Zen-Kunst. Köln 1978.
Herrigel, Eugen: Zen in der Kunst des Bogenschießens. München-Planegg 1951.
Vgl. Fromm, Erich/Suzuki, Daisetz Teitaro/de Martino, Richard: Zen-Buddhismus und Psychoanalyse. Frankfurt/Main 1976.
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Helferich, C. (1992). Wegweiser in die Philosophie des Ostens. In: Geschichte der Philosophie. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03174-7_8
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