Zusammenfassung
Das Frauenbild Rousseaus, insbesondere die im Emile entworfene Konzeption der Mädchenbildung, hat nicht nur die deutsche Klassik und Romantik und über sie in trivialisierter Form die spätere Mädchenliteratur beeinflußt, sondern auf direktem Wege auch die Mädchenliteratur des 18. Jahrhunderts — wahrscheinlich in ebenso entscheidender Weise, wie Rousseau auch die allgemeine Kinder- und Jugendliteratur beeinflußt hat. So lehnt sich z.B. Basedow eng an Rousseaus Theorie der Mädchenbildung an, indem er in seinem Methodenbuch von 1770 weite Teile aus dem 5. Buch des Emile in wörtlicher Übersetzung wiedergibt. Andere Autoren wie Ziegesar (in: Über die Liebe. 1791) übernehmen wörtlich einzelne Partien, andere einige Argumentationsgänge oder zumindest Teile des Rousseauschen Grundansatzes. Campe schließlich hat den Emile in das Allgemeine Revisionswerk aufgenommen, wobei auch die Kommentare der Revisoren zu einzelnen Stellen des Emile mitveröffentlicht wurden.
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Notizen
Zitiert wird nach der Ausgabe: J.-J. Rousseau: Emile oder über die Erziehung. Hg., eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von M. Rang. Stuttgart 1976 (RUB Nr. 901/10), und zwar im vorliegenden Kapitel — wie inskünftig bei allen Textinterpretationen — durch bloße Angabe der Seitenzahlen in Klammern.
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Grenz, D. (1981). Die Polarität der Geschlechterrollen bei Rousseau und bei Humboldt. In: Mädchenliteratur. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03160-0_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03160-0_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00486-4
Online ISBN: 978-3-476-03160-0
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