Zusammenfassung
War es bisher möglich, zumindest den wichtigsten Teil der Verlagsproduktion vorzustellen, so müßte ein solches Verfahren für die Jahre zwischen 1816 und 1870 auch den gutwilligsten Leser überfordern. Sogar die Verlagsbibliographie im Anhang muß, um nicht jeden vernünftigen Rahmen zu sprengen, vor der ausufernden Flut von Titeln kapitulieren; sie endet 1848. Andererseits ist gerade die Vielzahl und Vielfalt, die merkwürdige Heterogeneität (oder schlicht: Buntscheckigkeit) der verlegten Schriften für diese Periode der Firma kennzeichnend, in der sie mit wechselndem Geschick zwischen den Klippen solid-langweiliger Brotartikelproduktion ohne große Gewinne einerseits und forciert-spekulativen Massenausstoßes andererseits laviert. Kuriositäten reihen sich an Unternehmungen, die bis zur Gegenwart als wissenschaftliche Glanzleistungen gelten, Landkarten an endlose Lieferwerke — der Verlag hat fast die gesamte Palette des technisch und verlegerisch Möglichen erprobt, dabei manche Gebiete intensiv und nachhaltig gepflegt, andere — uns heute »interessanter« erscheinende — oft ungeschickt betreut und zu schnell aufgegeben. Die wohl absichtliche Interessenabgrenzung zu Cotta läßt Erhard all jene Gebiete weitgehend meiden, auf denen dieser seine unangefochtene Vorrangstellung jahrzehntelang behauptete: Almanache, Lyrik und Dramen, schöngeistige Zeitschriften und Geisteswissenschaften.
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Wittmann, R. (1982). Von voss bis C. F. Meyer: Der Verlag im 19. Jahrhundert. In: Ein Verlag und Seine Geschichte. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03157-0_8
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00481-9
Online ISBN: 978-3-476-03157-0
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