Zusammenfassung
1862, dreißig Jahre nach Abschluß von Goethes »Hauptgeschäft«, erscheint Friedrich Theodor Vischers Faust. Der Tragödie Dritter Theil, »treu im Geiste des zweiten Theils des Götheschen Faust gedichtet von Deutobold Symbolizetti Allegoriowitsch Mystifizinsky«. Ihr Motto hat die Parodie dem parodierten Werk entnommen: »Und allegorisch, wie die Lumpen sind, / Sie werden nur um desto mehr behagen.« [1] Vischers Faust hat im Himmel zur gelinden Strafe den Auftrag erhalten, als Lehrer einer »sel’gen Knabenkolonie« Goethes Faust II zu erklären: »Es geht jetzt, wie gesagt, an den Homunkel, / Gebt acht, paßt auf, der Gegenstand ist dunkel!« [2] Um das Dunkel aufzuhellen, hat Faust »aus Kommentaren, wenigstens aus zehn«, die »Deutungen« abgeschrieben: »zuerst folgt noch der Rest der ersteren, längeren Definition: Der Homunculus ist nämlich außerdem, daß er einerseits die trockene Gelehrsamkeit, andrerseits die Liebe zum ideal Schönen ist, zugleich eine äußerst tiefsinnige Anspielung auf den Vulkanismus. Indem er narnlich am Muschelwagen der Galatea —«. [3] Leider werden weitere Erklärungen durch das Gebrumm von Maikäfern verhindert, welche die himmlischen Kinder in der Schulstube losgelassen haben.
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Schlaffer, H. (1981). Einleitung Faust II im 19. Jahrhundert. In: Faust Zweiter Teil. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03145-7_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03145-7_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00462-8
Online ISBN: 978-3-476-03145-7
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