Zusammenfassung
Nach den bisherigen Ergebnissen läßt sich der Übersetzungsprozeß des referentiellen Objekts in die Fiktion, der die Beschreibung ausmacht, bei Proust als konsequenter Aufbau einer fiktionalen Anti-Realität kennzeichnen. Die verschiedenen Techniken der Deskription — Aufspaltung der Referenzebene durch das Eingehen von Kontexten in das fiktionale Objekt, Bildung einer nicht mehr funktional an die Referenz gebundenen Ebene der Metaphorik, Konzeptualisierung der verschiedenen Textebenen — dienen ausnahmslos der Fiktion: Das Ergebnis des deskriptiven Übersetzungsprozesses ist ein fiktionales, im Bewußtsein des impliziten Lesers [1] zu erstellendes Objekt, das als simultane Synthese der sukzessiv entfalteten Textelemente die Eindeutigkeit des referentiellen Objekts sprengt. Als paradoxe Konsequenz einer concidentia oppositorum entzieht es sich der Übersetzung in ein Vorstellungsbild, sperrt sich gegen jegliche Ähnlichkeit mit der Objektrealität jenseits des fiktionalen Textes und gewinnt die ihm eigene Realität als Konstrukt in Opposition zu den Erfahrungen der Objektrealität.
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Corbineau-Hoffmann, A. (1980). Strukturen der Beschreibung in der Recherche. In: Beschreibung als Verfahren. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03136-5_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03136-5_4
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00450-5
Online ISBN: 978-3-476-03136-5
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