Aus: Gottfried Wilhelm Leibniz: Projet de l’Éducation d’un Prince (Abdruck 1787)

Zusammenfassung

Ludovici macht im 2 ten Th. s. ausführl. Entwurfs einer Historie der Leibnitzischen Philosophie S. 26 u. 27 unter den ungedruckt gebliebenen Schriften des Baron von Leibnitz auch folgende nahmhaft: De educatione Principis commentatio. »Diese Commentation, sind seine Worte, hat L. schon lange vor dem 1715 Jahre auf Ansuchen eines guten Freundes aufgesetzet und darinnen herrliche Regeln, wie ein Prinz aufzuziehen sey, festgesetzet.« — Die Quelle, aus welcher er diese Nachricht schöpfte, war ein gedruckter L. Brief, aus dem ich die hierhergehörige Stelle weiter unten anführen werde. — L. verfertigte diese Abhandlung, wie ich hinzusetzen kann, auf die Bitte eines Freundes, welcher ihm zuvor seine Gedanken über diesen Gegenstand zugeschickt hatte, und theilte sie nachher mehrern seiner Freunde, besonders solchen mit, die in naher Verbindung mit fürstlichen und königlichen Häusern standen. Sie trägt, wie jeder Leser ohne meine Erinnerung bemerken wird, bis auf die kleinsten Schattirungen das Gepräge des Leibnitzischen Geistes und Herzens, und ist ein Beweis mehr welch einen Reichthum vortreflicher Kenntnisse ihr großer Verfasser auch in dem practischen Theile der Philosophie besessen habe, und was er auch dem Publicum von dieser Seite hätte werden können, wenn sich häufigere Veranlassungen seine Kenntnisse in diesem Fache mitzutheilen, ihm dargeboten hätten. Daß ein großer Theil der jetzt folgenden Grundsätze sich mutatis mutandis sehr füglich auch bei jeder andren vernünftigen Erziehungsmethode gebrauchen lasse, wird ebenfalls wohl kaum einer Erinnerung bedürfen. B.