Zusammenfassung
Bei einer Fragestellung, bei der nicht das formalästhetische, sondern das literatursoziologische Interesse im Vordergrund steht, ist es unvermeidlich, auch den konkreten politisch-sozialen Hintergrund des Untersuchungsgegenstandes zu beleuchten. Jede Beurteilung der Schriftstellerinnen der späten dreißiger und vierziger Jahre, die den historischen Zusammenhang unberücksichtigt ließe, wäre daher von vornherein etwas kurzschlüssig. Tendenzpoesie — und um eine solche handelt es sich hier vornehmlich — steht immer in einem wechselseitigen Verhältnis zu ihrer realen Situation, und ihre Intentionalität entspringt weitgehend einem Ungenügen an den herrschenden Zuständen. Nur weil sich manche Literaturhistoriker bisher wenig um die soziologischen Prämissen und die sich daraus ergebenden Zielvorstellungen der schreibenden Frauen gekümmert haben, war es möglich, daß so unterschiedliche Autorinnen wie Luise Mühlbach, Ida Hahn-Hahn, Fanny Lewald und Louise Aston pauschal mit dem gleichen Epitheton der »deutschen George Sand« versehen wurden. [1]
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Möhrmann, R. (1977). Die unmittelbaren Voraussetzungen. In: Die andere Frau. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03073-3_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03073-3_2
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03073-3
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