Zusammenfassung
Mit Verkündung der »Neuen Ära« im Herbst 1858 durch den Prinzen Wilhelm von Preußen, der kurz zuvor die Thronfolge seines schwachsinnigen Bruders, König Friedrich Wilhelm IV, angetreten hatte, nahm das liberale Bürgertum nach 1848 zum zweiten und letzten Mal in der preußisch-deutschen Geschichte eine massive oppositionelle Haltung gegen den feudal-absolutistischen Obrigkeitsstaat ein. Äußerer Anlaß war die von der Krone geforderte Verstärkung des Heeres. Der daraus entstehende Budgetkonflikt zwischen konservativen Machteliten und der liberalen Mehrheit im Abgeordnetenhaus wuchs sich alsbald zum allgemeinen Verfassungskonflikt aus, in dem das liberale Bürgertum jedoch kaum eine der zahlreichen Emanzipationsforderungen durchsetzen konnte. Außenpolitische Erfolge, wie die Annektion Schleswig-Holsteins 1863/64 und der preußische Sieg über Österreich 1866, führten zum Zerfall der liberalen Bewegung und im sogenannten Nationalliberalismus zum endgültigen folgenschweren Bündnis mit dem Adel in der Ära Bismarck.
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Krohn, CD. (1976). Zur Sozialgeschichte des Verfassungskonflikts. In: Peschken, B., Krohn, CD., Neumann, E. (eds) Literaturwissenschaft und Sozialwissenschaft 7. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03058-0_2
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