Zusammenfassung
Der Roman darf seiner prosaischen Form ungeachtet zu den Dichtungsarten gezählt werden, und schließt sich unter denselben zunächst an das Epos an; ja er vertritt in der Zeit der höchsten Ausbildung und Verfeinerung eines Volkes recht eigentlich die Stelle des Epos. Wenn letzteres die außerordentlichen Thaten und wunderbaren Begebenheiten eines heroischen Zeitalters mit der jugendlich-kräftigen Sprache der Dichtkunst erzählt, werden im Roman die Gesinnungen und Schicksale von Personen, die wir mehr leiden als handeln, mehr erleben als wirken sehen, in dem kunstgerechten Stile der verfeinerten Prose dargestellt.
Nachweise und Anmerkungen
Gordon de Percel: Nicolas Lenglet du Fresnoy: De l’Usage des romans, où l’on fait voir leur utilité & leurs différens caractères: avec une bibliothèque des romans usw. 2 Bde. Amsterdam 1734
Eberhard: Johann August Eberhard: Roman. In: Charaktere der vornehmsten Dichter aller Nationen … Bd. I, 1. Leipzig 1792 (= Nachträge zu Sulzers allgemeiner Theorie der schönen Künste Bd. I). S. 38–44
Lycée par Laharpe: Jean-François de la Harpe: Lycée, ou Cours de littérature ancienne et moderne, 1799 ff.
Herder’s Adrastea: Herder: Mährchen und Romane. In: Adrastea, hg. von Herder. Bd. II, 3. Stück, Leipzig 1802, S. 132–175
Jean Paul: in der »Vorschule der Aesthetik«, § 72
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Eschenburg, J.J., Pinder, M. (1976). Aus: Abschnitt »Roman« aus »Entwurf einer Theorie und Litteratur der schönen Redekünste« 1836. In: Romantheorie und Romankritik in Deutschland. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03055-9_28
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