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Homerbewertungen in Spätbarock und Aufklärung

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Homer in der deutschen Literatur (1450–1740)
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Zusammenfassung

Etwa zur gleichen Zeit wie Cuper und die meisten der ›polyhistorischen‹ Gelehrten, ungefähr um 1680, setzt eine neue Homerbetrachtung ein. Ihre früheste deutsche Ausprägung findet sich in Daniel Georg Morhofs poetologisch-literaturgeschichtlicher Schrift Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie (1682). Zunächst mutet uns dies keineswegs so an, denn Morhof beleuchtet Homers Rolle im europäischen Kontext, und das Ergebnis zeigt das bekannte Wechselspiel zwischen Selbstbescheidung und Selbstübersteigerung der Dichter und Literaturkritiker, die sich mit Homer auseinandersetzen und ihn meist mit Vergil vergleichen [1]. Auch wenn Morhof Homer erwähnt, um bestimmte Aspekte der deutschen Sprache und Dichtung zu belegen, bleibt dies immer noch im Rahmen der traditionellen Vorstellungen. Ein Beispiel bietet die Behandlung des ›Numerus poeticus‹, auf dem »vornehmblich … Homeri und Virgilii Vortreffligkeit beruhet« und durch den sie »ihre Carmina unvergleichlich gemacht« haben: »je mehr er von ihnen in acht genommen worden / je vortrefflicher ist ihre dictio und Elocutio gewesen. Dieses macht des Homeri Poesie so herrlich / daher auch Athenaeus davor hält / daß keine Carmina besser zu singen seyn / als Homeri« [2]. Weitere Zitate verstärken das althergebrachte Homerbild, ohne ihm eine eigene Nuance zu verleihen. Und dennoch: bei der Besprechung der »Heldengedichte« weist Morhof ansatzweise einer neuen Homerbetrachtung den Weg, den er methodologisch rechtfertigt, selbst aber nicht einschlägt. Ihm geht es zweifellos vielmehr um die Rolle Homers für die Theorie des Romans, und dies auch nur, weil die Theorie des Romans sich zunächst an der des Epos orientiert, womit unmittelbar auf den griechischen Epiker verwiesen wird. Nachdem Morhof Vergil wegen des angeblich höchsten Kriteriums der ›Imitatio‹ als die epische Norm aufgestellt hat, erwähnt er »eine andere Art der Gedichte / aber in ungebundener Rede / welche dennoch mit gutem Fuge Helden=Gedichte genennt werden können. Denn sie sind von den andern nicht unterschieden / als nur bloß an dem metro. Es hat aber Aristoteles zugegeben / daß auch ein Poema ohne Metro seyn könne. Solche sind die so genannten Romainen« [3].

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Anmerkungen

  1. Unterricht von der Teutschen Sprache und Poesie. Hg. von Henning Boetius, Bad Homburg/Berlin/Zürich 1969, S. 94, 97 (Franzosen), 102 f., 107, 109 (Italiener), 115 (Spanier) und 139 (Niederländer).

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  2. Ebda, S. 267 und 272; weitere Textstellen: S. 151, 253, 266, 290 und 343. Vgl. auch: Daniel Georg Morhofen Teutsche Gedichte, Kiel 1682, S. 180: das ›Zeitbuch‹ wird gegen »das Buch das ewig ist und machet« abgegrenzt; als Beleg die rhetorische Frage: »Wer wüste vom Achill / wenn ihn Homer nicht nennt?« Siehe außerdem: Ebda, S. 364 f.

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  3. Unterricht von der Teutschen Sprache und Poesie, a. a. O., S. 330.

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  4. Nachwort von Hans Hinterhäuser in: Pierre Daniel Huet, Traité de l’Origine des Romans. Faksimiledrucke nach der Erstausgabe von 1670 und der Happelschen Übersetzung von 1682, Stuttgart 1966, S. * 26.

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  5. Ebda, S.* 12 f.

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  6. Ebda, S. 158 (in der Übersetzung; S. 96 im Original).

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  7. Ebda, S. 118 (in der Übersetzung; S. 29 im Original). Ebda: »kurtze Zeit nach Alexander, wie Plotinus meinet« (im Original wird dagegen Photios angegeben); heutige Datierung: wahrscheinlich 2. Jh. n. Chr.

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  8. Ebda, S. 121 (in der Übersetzung; S. 34 im Original).

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  9. Bruno Markwardt, a. a. O., S. 242.

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  10. Vollständige Deutsche Poesie … III. Eine richtige Einleitung zu den vor andern so beniemten Poetischen Gedichten, Leipzig 1688, S. 354 ff.

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  11. Ebda, S. 348 f.

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  12. Ebda, S. 352.

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  13. Ebda, S. 278.

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  14. Ebda, S. 269 f.

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  15. Ebda, S. 291.

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  16. Ebda.

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  17. Ebda, S. 292. Nach der Insel sei dann auch ihre Bewohnerin, die Nymphe Kalypso, genannt.

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  18. Rotth spricht zwar nicht von Elementen des Dramas, doch seine ›Ergebnisse‹ fordern diese Bezeichnung heraus; vgl. dazu auch seine (aristotelische) Hervorhebung der »That« bei der Definition des Epos (Anm. 15)!

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  19. Ebda, S. 293.

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  20. Lesky, S. 49 (bezogen auf die Ilias). Ein Gegenbeispiel liefert Hesiods Werk Erga; dessen rein epischen Aufbau analysiert Walter Nicolai (Hesiods Erga. Beobachtungen zum Aufbau, Heidelberg 1964, S. 9 f. u. ö.) mit den (undramatischen) Termini ›Blöcke‹ und ›Zellen‹.

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  21. Siehe den dritten Teil der Poetik Vollständige Deutsche Poesie, a. a. O., S. 293–347.

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  22. Gründliche Anleitung zur Teutschen accuraten Reim- und Ticht=kunst, Nürnberg 1704, S. 214, 216 f.

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  23. Ebda, S. 32.

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  24. Ebda, S. 228.

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  25. Ebda, S. 137.

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  26. Ebda, S. 4 f.

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  27. Teutsche Mythologie, Nürnberg 1704, S. 15, 12. Nach Kircher zählt Omeis folgende acht Sensus auf: historicus, physicus, medicus, tropologicus, anagogicus, allegoricus, politicus, chemicus.

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  28. Ebda, S. 9.

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  29. Ebda, S. 77, 235, 239.

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  30. Ebda, S. 20 und 269. Vgl. die ›Vorstufe‹ zu dieser Teutschen Mythologie: Andreas Christian Eschenbachs SVB PRAESIDIO RECTORIS h. t. MAGNIFICI DN. M. MAGNI DANIELIS OMEISII gedruckte ETHICA MYTHOLOGICA sive Dissertatio DE FABVLARVM POETICARVM SENSV MORALI, Altdorf 1684, v. a. S. 5, 9 ff., 17 ff. u.ö. Heranzuziehen wäre auch Omeis’ Werk THEATRVM VIRTVTVM AC VITIORVM AB ARISTOTELE IN NICOMACHIIS OMISSORVM, Altdorf 1682, z. B. S. 27, 42, 45 f., 51, 68 f., 71 und 74 (wenn Homer innerhalb dieser Moralphilosophie auch kaum ›mythologisch‹, sondern eher ›gnomisch‹ exzerpiert wird).

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  31. Der Europaeische Helicon, Oder Musen=Berg, Alten Stettin 1704, S. 2, 7, 3 (siehe auch Kap. IV, Anm. 82). Vgl. Männlings Denckwürdige Curiositäten, Frankfurt/Leipzig 1713, S. 4, 166 und 381.

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  32. DE FABVLIS ROMANENSIBUS ANTIQUIS ET RECENTIORIBUS, Kiel 1703, S. 7.

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  33. Ebda, S. 5. Die drei Wurzeln: »1. ex naturali connexione actionis principalis, & juxta partium illam componentium proportione. 2. ex legitimo verisimilium & admirabilium temperamento. 3. ex apta circumstantiarum convenientia cum actione principali« (ebda).

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  34. Siehe Briefe, hg. von Gerhard Fricke, München 1955, S. 165 f. (ähnlich S. 181, unterschiedlich jedoch S. 164).

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  35. Daß Heidegger als Romankritiker dennoch nicht einfach beiseitegelassen werden kann, wie es Bruno Markwardt getan hat, zeigen Dieter Kafitz (Lohensteins Arminius. Disputatorisches Verfahren und Lehrgehalt in einem Roman zwischen Barock und Aufklärung, Stuttgart 1970, S. 50, Anm. 108) und Walter Ernst Schäfer (in seinem Nachwort zur Textausgabe der MYTHOSCOPIA ROMANTICA, Bad Homburg/Berlin/Zürich 1969, S. 323 ff.), indem sie sich u. a. auf J. J. Bodmers Urteil stützen.

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  36. MYTHOSCOPIA ROMANTIC A oder Discours von den so benanten Romans. Faksimileausgabe nach dem Originaldruck von 1698 (Zürich). Hg. von Walter Ernst Schäfer, Bad Homburg/Berlin/Zürich, p. *** 2v.

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  37. Ebda, p. ** 4r.

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  38. Ebda, S. 25 f.

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  39. Ebda, S. 77.

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  40. Ebda, S. 82 f.

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  41. Ebda, S. 12.

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  42. Darüber ausführlich in dem materialreichen Werk Noémi Hepps, Homère en France au XVIIe Siècle, Paris 1968, S. 595 ff. Auch für alle übrigen französischen Einflüsse auf die deutsche Homerbetrachtung sei auf dieses Werk verwiesen. — Der Télémaque wird schon von Jakob Volckmann erwähnt, jedoch des Verfassers »nomen me fugit« (DE FABVLIS ROMANENSIBUS ANTIQUIS ET RECENTIORIBUS, a. a. O., S. 27).

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  43. Leo Just: Fénelons Wirkung in Deutschland. In: Fénelon. Persönlichkeit und Werk. Festschrift zur 300. Wiederkehr seines Geburtstages, hg. von Johannes Kraus und Joseph Calvet, Baden-Baden 1953, S. 39.

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  44. Ebda, v. a. S. 41.

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  45. Siehe ebda, v. a. S. 44 f. Sogar Schulausgaben sowie eine Latinisierung erwähnt Leo Just.

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  46. Gottscheds Vorrede, in: Herrn Benjamin Neukirchs … auserlesene Gedichte, Regensburg 1744 (unpaginiert).

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  47. Ebda.

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  48. Vorrede zu: Die Begebenheiten Des Printzen von ITHACA, Oder: Der seinen Vater Ulysses suchende Telemach, Erster Theil, Berlin/Potsdam 1738, p.) (6r: »Ein jeder weiß, daß ein grosser Unterschied zwischen ungebundener und gebundener Rede sey«.

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  49. Ebda, Vorrede, p.) (5v f.

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  50. Ebda, p.) (6V.

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  51. Siehe z. B. Ebda, S. 222 und 297.

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  52. Ebda, Vorrede, p.) (6v.

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  53. APELLES SYMBOLICUS, Amsterdam/Danzig 1699, Bd. I, S. 280 f. und Bd. II, S. 517 (letztes Zitat).

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  54. Zitiert nach dem reprographischen Nachdruck der Ausgabe Frankfurt 1711 (mit einem Vorwort zum Neudruck von Annemarei Daiger), Darmstadt 1968. — Die Beurteilung des Werkes hängt davon ab, ob das Ausmaß dieser ›bewußten Naivität‹ den Interpreten noch überzeugt oder ihm schon übertrieben vorkommt.

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  55. Mirantisches Flötlein, a. a. O., S. 15.

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  56. Ebda, S. 28.

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  57. Ebda, S. 136.

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  58. Ebda, S. 59 und 127 (Zitat S. 53). Ebenfalls: Laurentius von Schnifis, Philotheus oder des Miranten Weg. Hg. und eingel. von E. Thurnher, Bregenz 1962, S. 8 und 54.

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  59. Mirantisches Flötlein, a. a. O., S. 127; vgl. auch: Philotheus oder des Miranten Weg, a. a. O., S. 9, 16, 58 und 69.

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  60. Mirantisches Flötlein, a. a. O., S. 55 f.

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  61. Ebda, S. 286 f. Früher jedoch hat Clorinda, ähnlich wie Odysseus, »heimlich kein / Penelopeisches Leben« geführt (ebda, S. 86). Als Kontrastfigur zu Penelope: Klytaimnestra (Philotheus oder des Miranten Weg, a. a. O., S. 28 und Anm. auf S. 136).

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  62. Annemarei Daiger: Vorwort zum Neudruck, a. a. O., S. IX.

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  63. E. Thurnher: Einleitung zu Philotheus oder des Miranten Weg, a. a. O., S. XL.

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  64. PALAESTRA Eloquentiae Ligatae. DRAMATICA Pars III. et ultima, Köln 1664, S. 1 (siehe auch ebda, S. 8, 12, 17, 26 und 29).

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  65. Ebda, S. 131.

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  66. Siehe ebda, S. 151, 166 f., 170, 181, 222, 224, 230 f., 235, 242, 290, 390, 392, 407, 412 f., 425, 440, 442, 450 f., 456 und 476.

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  67. Nicht typisch jedoch die Abfolge, die wohl der PIETAS VICTRIX des Nikolaus Avancini nachgebildet ist. In Avancinis und ähnlich in Jakob Bidermanns Dramen (besonders im PHILEMON MARTYR) treten die homerischen Götter auf der Bühne als Gegenspieler auf. Um in ihnen die ›lasterhafte Heidenwelt‹ zu verkörpern, bedarf es keiner Allegorese. Die Vorstellung ihres Himmels wird nicht zu halten versucht, da die dramatische Struktur eines christlichen Theaterstückes sowohl seine Ablehnung (Antithese zum christlichen Heilsgeschehen) als auch die Illusion seiner Existenz (jedoch nicht als Himmel, sondern als Hölle) bedingt!

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  68. SELECTA DRAMATA Diversis temporibus Conscripta, & in Scena recitata, Salzburg 1683, S. 480. — Die Anspielungen auf Homer in anderen Dramen sind sehr gering und unergiebig; vgl. ebda, S. 106, 126, 147, 161 und 175.

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  69. Hildegard Pfanner: Das dramatische Werk Simon Rettenpachers. Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft, Sonderheft 2, Innsbruck 1954, S. 8.

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  70. Ebda, S. 19.

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  71. Ebda, S. 23.

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  72. Ebda, S. 19.

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  73. Trauerspiele, Wien 1762, S. 268. Jesuitendichtung gehört — wie ihre Theorie — auch dann noch in den Rahmen dieser Arbeit, wenn sie zeitlich darüber hinausgeht; denn ihre Eigenart bleibt letztlich immer eng mit dem barocken Literaturgehalt verbunden — sogar dieses eher ›modern‹-psychologisch anmutende Drama.

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  74. Ähnlich wie seine Ordensbrüder Franz Noël und Anton Claus (Newald, S. 103).

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  75. Trauerspiele, a. a. O., S. 294.

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  76. In den Anmerkungen heißt es: »Weil es sich ereignen könnte, daß Jemandem diese Chöre, als etwas in den neuen Trauerspielen ungewöhnliches vorkämen, so hat man für gut erachtet, die Art, wie selbe füglich mögen ausgelassen werden, auch hier beysetzen« (ebda, S. 371). Zu weiteren Veränderungen: »Ob aber auch die Heftigkeit der Affecte in ihrer völligen Stärke beybehalten werde, ist eine Frage, die ich hier nicht entscheiden will« (ebda, S. 374).

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  77. Ebda, S. 267.

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  78. Ebda, S. 307.

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  79. Ebda, S. 367.

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  80. In dem Sammelband TRAGOEDIAE AUTUMNALES, Augsburg/Freiburg 1758, S. 191 ff.

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  81. Hunger, S. 243, 247.

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  82. Hubert Becher: Die geistige Entwicklungsgeschichte des Jesuitendramas. In: DVjs. 19 (1941), S. 303. Vgl. Weitenauers Einleitung: »Totius Tragoediae summa in hanc veritatem contrahitur: Illa in agendo calliditas … I. Nec omnes, nec semper latebis. II. Deprehenso astu, in odium & invidiam incurres. III. Etiam cum latebis, fortassis alius, consiliorum tuorum ignarus, tibi damnum afferet. IV. Etiamsi nunc evadas, existet olim non leve incommodum. V. Alii contra te tuis artibus pugnabant; etiam a quibus minime omnium expectes, vel quorum adeo opera in negotiis usus fueris. VI. Gravem quoque vindictam parere tibi calliditas haec potest. VII. Per quae maxime tutum te opinaris, ea te fortasse pessumdabunt«.

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  83. TRAGOEDIAE AUTUMNALES, a. a. O., S. 216, 226; 261. S. 217 und 239.

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  84. Newald, S. 103.

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  85. TRAGOEDIAE AUTUMNALES, a. a. O., S. 195 f.

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  86. Ebda, S. 195.

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  87. »Oder ein deutsches Schauspiel in fünf Handlungen nach dem alten verdorbenen Geschmack eingerichtet« (zitiert nach der Ausgabe im vierten Band der Dänische(n) Schaubühne, Kopenhagen/Leipzig 1756).

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  88. Otto C. A. zur Nedden und Karl H. Ruppel (Hrsg.): Reclams Schauspielführer, 6Stuttgart 1960, S. 208.

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  89. Bei der nachfolgenden antisemitischen Äußerung des Odysseus wird die frühere Vorstellung von seiner Verwandtschaft mit Ahasver (Ulysses von Ithaca, a. a. O., S. 272) wieder außeracht gelassen.

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  90. Unbekannt ist der Komponist der Oper Paris und Helena (1650), deren Text von David Schirmer stammt. Das gleiche Thema ist auch Inhalt eines Opera-Ballet(s) von dem judicio Paridis und der Helena Raub (1679).

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  91. Text von Friedrich Christian Bressand. Keiser hat außerdem ein Singspiel Circe aus italienischen Arien zusammengestellt und ergänzt; der Text des J. Mauricius ist von Johann Philipp Praetorius übersetzt worden (1734).

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  92. Text von Johann Philipp Praetorius.

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  93. Vgl. auch Heinz Kindermann, Theatergeschichte Europas, III. Band, Das Theater der Barockzeit, Salzburg 1959, S. 487: »und schließlich folgte (während des Wiener Faschings von 1631!) Prospero Bonarellis Ballet Allegrezzo del mondo, in dem Göttinnen unter der Führung Homers sich vorstellten, getanzt von den Erzherzoginnen und elf Hofdamen«.

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  94. HOMERUS Der Siebenfache Burger, Solothurn 1752, p. A 2v (Inhalt).

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  95. Ebda, p. E 2r.

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  96. ID EST TOTIVS GERMANIAE REGIONVM, CIVITATVM, FLVviorum, Montium, Sylvarum brevis et accurata descriptio, Köln 1645.

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  97. Hoch Fürstlicher Brandenburgischer VLYSSES …, Bayreuth 1668, p.):():():(1v (Widmung).-Vgl. auch noch Johannes Columbus’ Edition und Übersetzung: INCERTI SCRIPTORIS GRAECI FABULAE ALIQUOT HOMERICAE DE ULIXIS ERRORIBUS ETHICE EXPLICATAE, Leiden 1745.

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  98. Zitiert nach dem Titeltext des ACHILLES GERMANICUS, Wien 1702.

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  99. Ebda, p. A 4r.

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  100. Ebda, p. B 2v.

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  101. Des Christlichen Teutschen Groß=Fürsten Herkules Und Der Böhmischen Königlichen Fräulein Valiska Wunder-Geschichte, Braunschweig 1728, S. 48 f.

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  102. Il. V 312, 455; XX 290, 336 — Textstellen, in denen Aineas jedesmal von Gottheiten entrückt und dadurch gerettet wird. Daraus hat sich die Vorstellung von Homers Beziehungen zu den troischen Aineaden entwickelt (siehe u. a. Karl Reinhardt: Die Ilias und ihr Dichter, Göttingen 1961, S. 507).

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  103. Die Geharnschte Venus oder Liebes=Lieder im Kriege gedichtet. Reprographischer Nachdruck der Ausgabe Hamburg 1660. Hg. von Herbert Zeman, mit Beiträgen von Kathi Meyer-Baer und Bernhard Billeter, München 1968, p. A 3r f. (Vorrede).

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  104. Ebda, S. 3, 7 f.; dagegen »die listige Penelope« (ebda, S. 55).

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  105. Nach dem Drucke von 1656 hg. von Max Freiherrn von Waldberg (Neudrucke deutscher Litteraturwerke des XVI. und XVII. Jh., Nr. 86–89), Halle 1890, S. 71. Vgl. auch Hunold-Menantes, der Heldentum und Liebe als Korrelativbegriffe auffaßt (Der Europaeischen Höfe / Liebes- Und Helden=Geschichte / Der Galanten Welt zur vergnügten Curiosité ans Licht gestellet, Hamburg 1715, S. 1025).

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  106. Die Listige Juno …, Hamburg 1700, p. b 8v (Vorrede).

    Google Scholar 

  107. Ebda, p. a 5r (Vorrede).

    Google Scholar 

  108. Ebda, p. a 5v (Vorrede).

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  109. Ebda, p. a 6r (Vorrede).

    Google Scholar 

  110. Ebda, p. a 7r f. (Vorrede).

    Google Scholar 

  111. Ebda, p. c 1r.

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  112. Ebda, p. c 5v.

    Google Scholar 

  113. Ebda, p. c 6r f.

    Google Scholar 

  114. Ebda, p. c 7v.

    Google Scholar 

  115. Ebda, p. b 2v f. (Vorrede).

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  116. Ebda, p. b 4r ff.

    Google Scholar 

  117. Ebda, p. b 7v.

    Google Scholar 

  118. Ebda, p. b 8r.

    Google Scholar 

  119. Ebda, p. b 1r f. (Vorrede).

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  120. Ebda, p. b 2r (Vorrede).

    Google Scholar 

  121. Vgl. dazu den Anfang der Vorrede des Herausgebers C. F. Weichmann: »Teutschland hat bisher von Helden=Gedichten entweder gar nichts, oder wenigstens nichts rechtes, aufzuweisen, ungeachtet unsere Sprache, und, was noch mehr, unser Temperament, vor vielen andern itzt gebräuchlichen Sprachen, und der Gemühts=Beschaffenheit verschiedener Nationen, sich vornemlich dazu schieket« (Der grosse Wittekind, Hamburg 1724, unpaginiert). Daß man Postel wegen seines ›deutschen Epos‹ feierte, »konnte dazu verführen, ihn an Klopstock heranzurücken« (Newald, S. 342).

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  122. Newald, S. 341.

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  123. Vgl. Sämtliche Trauerspiele. Kritische Gesamtausgabe, hg. von Klaus Günther Just (Bibliothek des Literarischen Vereins, Bd. 292 ff.), Stuttgart 1953 ff., Bd. 1, S. 37, 64 f., 67 (IBRAHIM BASSA); 101, 153, 175 (IBRAHIM SULTAN); Bd. 2, S. 37, 46, 52, 54, 87, 107, 110, 139 (AGRIPPINA); 170, 200, 245, 266, 268, 278 (EPICHARIS); Bd. 3, S. 48, 55 ff., 72, 79 f., 84, 101, 173 (CLEOPATRA); 247, 309, 315, 324, 330 (SOPHONISBE).

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  124. Ebda, Bd. 2, S. 138 und Bd. 3, S. 168.

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  125. Trauer=Freuden= und Schäffer=Spiele, Breslau 1684, S. 69 (jedes Schauspiel einzeln paginiert). Vgl. auch die traditionellen Auffassungen Hallmanns, z. B. ebda, S. 53; URANIA, S. 29, 75 ff.; THEODORICUS, S. 1 u.ö. Ähnlich bei August Adolf von Haugwitz, PRODROMUS POETICUS, Oder: Poetischer Vortrab …, Dresden 1684, z. B. S. 43 (Text des ›Mischspiels‹ SOLIMAN, dazu S. 94 in den Anmerkungen) und S. 72 (Ebda, S. 109 f. in den Anmerkungen).

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  126. Vgl. jedoch den Ansatz zu einer individuellen Charakterisierung in Lohensteins CLEOPATRA, 4. Akt, letzte Szene vor dem ›Reyen‹ (entscheidende Begegnung zwischen Augustus und Cleopatra) !

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  127. Vorrede, in: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte erster theil (Nach einem Druck vom Jahre 1697 mit einer kritischen Einleitung und Lesarten hg. von Angelo George de Capua und Ernst Alfred Philippson), Tübingen 1961, S. 19.

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  128. Ebda, S. 6f.

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  129. Ebda, S. 6.

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  130. Vorrede der Hrsg. Angelo George de Capua und Erika Alma Metzger zum dritten Teil dieser Anthologie (nach dem Erstdruck vom Jahre 1703), Tübingen 1970, S. XI.

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  131. Vorrede zum ersten Teil der Anthologie, a. a. O., S. 7.

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  132. Der Anthologie »dritter Theil«, a. a. O., S. 256 f.

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  133. Ebda, S. 286.

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  134. Vgl. dazu Erdmann Uhse (Hrsg.), Neu eröffnetes Musen=Kabinet, Leipzig 1704, S. 855 ff.

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  135. Der Anthologie »fünffter theil«, Frankfurt/Leipzig 1734, S. 131.

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  136. Der Anthologie »sechster Theil, Leipzig 1743, S. 226.

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  137. Ebda, S. 80 f.

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  138. Ebda, Vorrede, 8. Abschnitt (der Autor dieser Vorrede könnte derselbe sein wie der, der sich hinter den Initialen E. G. verbirgt).

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  139. Ebda, Vorrede, 16. Abschnitt.

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  140. Der Anthologie »erster theil, a. a. O., S. 7 (Vorrede). Diese allgemeine Charakterisierung eines Dichters bezieht Neukirch in einer »Satyre« speziell auf Homer: »Viel Große lieben wohl noch Alexanders Schwert, Nicht aber auch die Kost die seinen Geist ernährt, Sie jauchzen wohl mit ihm, wenn ihre Drommel klinget, Nicht aber, wenn Homer von weisen Sitten singet« (Auserlesene Gedichte, a. a. O., S. 142).

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  141. Poesie der Nieder=Sachsen, Erster Theil, Hamburg 1721, S. 40. — Es fällt übrigens auf, daß der v. a. in der Zuschrift zum zweiten Teil (Hamburg 1723) proklamierte Wandel vom Hofpoeten zum ›freien‹ (= bürgerlichen) Dichter der hamburgischen Republik — analog zu den alten griechischen Republiken — kaum der literarischen Praxis entspricht!

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  142. Ebda, Erster Theil, a. a. O., S. 72.

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  143. Ebda, Vierter Theil, Hamburg 1732, S. 102.

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  144. Ebda, S. 178.

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  145. Ebda, Fünfter Theil, Hamburg 1738, S. 118 (von demselben Verfasser siehe auch im ›sechsten Teil‹ dieser Anthologie S. 241 f.).

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  146. Ebda, Vierter Theil, a. a. O., S. 356.

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  147. Ebda, Fünfter Theil, a. a. O., S. 316. Über Stertinius vgl. Horaz, u. a. Serm. II 3, 296. — Ein unbedeutender Autor, Jakob Vogel, maßt sich sogar an, Homer in Deutschland zu ›ersetzen‹; wegen seiner ›Einfältigkeit‹ wird er von Christian Weise scharf kritisiert (Curiöse Gedancken Von Deutschen Versen, o. O. 1693, S. 9 f.). Eher habe Martin Opitz das Recht, auf den gleichen Rang in Deutschland erhoben zu werden wie Homer in Griechenland (Ebda, S. 46).

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  148. Ebda, Dritter Theil, Hamburg 1726, S. 104. Vgl. dazu Georg Finsler, a. a. O., S. 391: Weichmann »preist (in seiner Vorrede zu Brockes Irdischem Vergnügen in Gott 1721) an Brockes die glückliche Wahl der Worte, die stets auf die Sache paßten, im Gegensatz zu Homer, der seine Personen stets mit denselben Beiwörtern belege, obgleich die veränderten Umstände manchmal notwendig eine Abwechslung erfordert hätten« (traditioneller Vorwurf seit Scaliger!).

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  149. Ebda, Zweyter Theil, Hamburg 1723, S. 83 und 85.

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  150. In: Des Herrn von Besser Schrifften …, Leipzig 1732 (Dedecatio (!)). Vgl. auch Bödickers Lob der poetischen Fähigkeit, »Ulyssens Witz« und »Achillens grosses Hertze« zu verewigen (ebda, S. LXXXV).

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  151. Vorwort Königs, in: Des Freyherrn von Caniz Gedichte …, Leipzig/Berlin 1727, S. VI.

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  152. Ebda, S. V.

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  153. Ebda, S. 229 (Königs Untersuchung Von dem Guten Geschmack In der Dicht= und Rede-Kunst).

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  154. Des Herrn von Königs Gedichte, Dresden 1745, S. 90 f.

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  155. Untersuchung Von der Beschaffenheit der einsylbigen Wörter in der teutschen Ticht=Kunst, in: Des Herrn von Besser Schrifften, Leipzig 1732, S. 844.

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  156. Carl Gustav Heräus: Gedichte und Lateinische Inschriften, Nürnberg 1721, S. 136.

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  157. Deutsche Gedichte …, Stade 1708, S. 82.

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  158. Ebda, S. 331 f., vgl. noch ebda, S. 100 f.

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  159. Schrifften, Leipzig 1732, S. 366; vgl. dazu: ebda, S. 319. Außerdem: ebda, S. 100, 344 f. sowie im zweiten Band von Neukirchs Anthologie (a. a. O.) S. 271.

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  160. Gedichte, Leipzig/Berlin 1727, S. 130. — Je nach dem Gesichtspunkt wird die ›Liebe‹ in der mythologischen Figur Kirkes positiv oder negativ gewertet. In Hunold-Menantes’ Werk Galante, Verliebte Und Satyrische Gedichte (Hamburg 1704, S. 146) sagt ›Seladon‹: »Kurtz / wenn Cupido selbst die Wahrheit wil gestehen: Die gröste Liebe bleibt die gröste Zauberin; Die Zirze / welche kan aus Menschen Thiere machen«. Darauf antwortet ›Cupido‹: »Und Engel / wenn man sich recht in die Liebe schickt«.

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  161. Der Deutschen Sprache unterschiedene Alter und nach und nach zunehmendes Wachsthum, Breslau 1708, S. 75; vgl. auch ebda, S. 37.

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  162. Poetische Wälder, 3Breslau/Leipzig 1718, S. 93. Hingewiesen sei auf das Wort»Ocean«: vielleicht eine Anspielung auf Quintilians Topos vom ›Ozean‹ Homer! — Weitere Erwähnungen homerischer Personen und Figuren: ebda, S. 153, 159, 172, 302 und 438.

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  163. Der / Teutschen / Rätzel-Weißheit / Ersten / Auß Rätzeln / Spruch-Wörtern / und Fabeln / bestehenden / Theil, Breslau 1692, S. 70 ff.

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  164. Frisch kennt auch das Simonides-Zitat, wie diese Zeile beweist: »Ein schweigendes Gedicht, ein redendes Gemähld« (Die entdeckte und verworffene Unsauberkeit der falschen Dicht- und Reim-Kunst, Berlin 1700. Abgedruckt und mit Anm. versehen in: Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, H. 26, Berlin 1890, S. 36). Ginge er nur davon aus, so wäre sein Standpunkt gerechtfertigt.

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  165. Ebda, S. 36 f.

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  166. Sämtliche Werke. Historisch-kritische Gesamtausgabe, hg. von Wilhelm Krämer. Reprographischer Nachdruck der sechsbändigen Ausgabe Stuttgart 1930 ff. (Bibliothek des Literarischen Vereins, Bde. 275 ff.), Darmstadt 1964, Bd. II, S. 90.

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  167. Ebda.

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  168. Ebda, S. 203.

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  169. Ebda, Bd. IV, S. 192. Deshalb bedauert Günther das Fehlen eines Homer in der deutschen Vergangenheit (ebda) und in der deutschen Gegenwart (ebda, S. 333).

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  170. Ebda, Bd. II, S. 203. Siehe auch ebda, Bd. IV, S. 157: »Den herrlichsten Geschmack der Weißheitsfrüchte …, Die Maro und Homer in göldnen Schalen bringen Und mit Verstand und Kunst in kluge Fabeln zwingen«.

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  171. Ebda, Bd. III, S. 77.

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  172. Ebda, Bd. VI, S. 94.

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  173. Siehe ebda, Bd. IV, S. 174.

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  174. Ebda, Bd. II, S. 251. Auch die historische Wirklichkeit zeigt sich letzlich mächtiger als jegliche Dichtung: vgl. ebda, Bd. IV, S. 140: »O Prinz, o großer Prinz! Wie weit, Wie weit entfernstu dich dem Neide Und auch so gar der Mögligkeit, Daß etwas deinen Kranz bschneide! Homer, behalt dir den Achill! Aeneas bleibe, wo er will! Sie sind am längsten groß gewesen, Sie weichen doch mit Ehren aus …« — Weitere Homer-Erwähnungen Günthers (neben vielen Anspielungen auf homerische Figuren und Szenen): ebda, Bd. III, S. 32, 84, 178; Bd. IV, S. 95, 295; Bd. V, S. 138. Außerdem: Die Von THEODOSIO bereute … Eifersucht (Reprographischer Nachdruck der Ausgabe Frankfurt/Leipzig 1733), Darmstadt 1968, S. 34 (im Original S. 276).

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  175. Darüber ausführlich bei: Werner Krauss/Hans Kortum, Antike und Moderne in der Literaturdiskussion des 18. Jh., Berlin 1966, und bei: Noemi Hepp, Homère en France au XVIIe Siècle, Paris 1968, S. 521 ff. — 1735 wird die Querelle ins Deutsche übersetzt von Georg Heinrich Ayrer; dieser fügt noch eine Dissertatio de comparatione eruditionis antiquae et recensioris an, in der er einen mittleren Standpunkt vertritt (siehe Georg Finsler, a. a. O., S. 392).

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  176. Curiöse Gedancken Von Deutschen Versen, o. O. 1693, S. 6. Deshalb auch: »Nach dem Muster des Masenius Palaestra eloq. lig. I 489 ff., der die Aeneis nach Haupthandlung und Episoden zergliedert hatte, versucht er dasselbe bei der Odyssee« (zitiert nach Karl Borinski: Die Poetik der Renaissance und die Anfänge der litterarischen Kritik in Deutschland, Berlin 1886, S. 360, Anm. 7).

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  177. Ebda, S. 7.

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  178. Ebda.

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  179. Georg Finsler, a. a. O., S. 389. Vgl. Leibniz’ Schrift Die Theodizee (Übersetzung von Arthur Buchenau. Einführender Essay von Morris Stockhammer, Hamburg 1968, S. 297): »Homer und mehrere andere Dichter waren anderer Ansicht, und das Volk stimmte ihnen bei«.

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  180. Georg Finsler, a. a. O., S. 389.

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  181. Die Theodizee, a. a. O., S. 339.

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  182. Von dem Studio der Poesie. In: Deutsche Literatur in Entwicklungsreihen, Reihe Aufklärung, Bd. 1, hg. von Fritz Brüggemann, Weimar/Leipzig; Wien/Leipzig 1928, S. 123.

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  183. Ebda.

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  184. Freymüthige Lustige und Ernsthaffte jedoch Vernunfft= und Gesetzmässige Gedancken Oder Monats=Gespräche, über allerhand, fürnehmlich aber Neue Bücher, Durch alle zwölff Monate des 1688. und 1689. Jahrs durchgeführet, Halle 1690, S. 818 (Oktober 1689).

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  185. Ebda, S. 819.

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  186. Ebda, S. 1055 f. (Dezember 1689). Vgl. Christian Gryphius’ APPARATVS SIVE DISSERTATIO ISAGOGICA DE SCRIPTORIBVS HISTORIAM SECVLI XVII ILLVSTRANTIBVS, Leipzig 1710, S. 21: »… immo interdum defecisse videatur bonus noster Homerus, odio interdum etiam & gratiae multa tribuens, vt non inepte monuit CI. THOMASIVS in priori dialogorum menstruorum parte«.

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  187. Monats=Gespräche, a. a. O., S. 731 (September 1689).

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  188. Georg Finsler, a. a. O., S. 389.

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  189. Ebda: »die Gedichte Virgils und Klopstocks fielen ins Edle, die Homers und Milton’s ins Abenteuerliche, und die alten Gesänge von Homer bis Ossian, von Orpheus bis zu den Propheten verdankten das Glänzende ihres Vortrags bloß dem Mangel an Mitteln ihre Begriffe auszudrücken«.

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  190. Die Behandlung dieses Abschnitts kann kurz gefaßt werden: einerseits, um weitere Wiederholungen zu vermeiden, und andererseits, weil die Stellung dieser Autoren zu Homer in der Sekundärliteratur schon ausführlich erörtert worden ist. Verwiesen sei nur auf Borinski, Finsler, Markwardt und andere Wissenschaftler, die in ihren Werken über die zweite Hälfte des 18. Jh. den Entwicklungsgang einer Homerbewertung skizzieren, z. B. Hanns W. Eppelsheimer: Homer — Ein Originalgenie, Fulda 1948, und Fritz Wagner: Herders Homerbild, seine Wurzeln und Wirkungen, Diss. Köln 1960.

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  191. Johann Christoph Gottsched: Versuch einer Critischen Dichtkunst (Unveränderter photomechanischer Nachdruck der Ausgabe 4Leipzig 1751), Darmstadt 1962, S. 472.

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  192. Vgl. in seiner ›Rede auf Opitz‹ die zwei Beispiele, in denen er Homer zur Stärkung seiner traditionellen Ansichten heranzieht (Schriften zu Theorie und Praxis aufklärender Literatur. Hg. von Uwe-K. Ketelsen, Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft, Deutsche Literatur Bd. 36, Hamburg 1970, S. 132 f.).

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  193. Versuch einer Critischen Dichtkunst, a. a. O., S. 176 (ein Fehler in ›vierter Auflage‹!).

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  194. Ebda, S. 420: »davon de la Nauze in den Memoires de l’Acad. des belles Lettres«.

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  195. Ebda, S. 90. Auf ähnliche Weise erklärt Gottsched Homers ›sündige‹ Götterwelt: »Kann man nun Homers Götter nicht allezeit auf diese allegorische Art, wegen ihrer Charactere entschuldigen: so kann man doch die Fehler, die er begangen haben möchte, leicht auf die Grobheit seiner Zeiten schieben« (ebda, S. 501).

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  196. Ebda, S. 90.

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  197. Ebda, S. 200 f.

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  198. Ebda, S. 202.

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  199. Vgl. dazu: ebda, S. 222: »Sind denn Aristotels Rhetorik und Poetik deswegen zu verwerfen, weil ihr Urheber selbst weder ein großer Redner, noch ein Poet gewesen? Seine Regeln sind doch richtig, und seine Urtheile von so vielen poetischen und oratorischen Werken seiner Zeit bleiben wohl gegründet; so lange Vernunft und Geschmack in der Welt seyn wird. Zudem habe ich mir ja keine neue Gesetze und Kunstregeln ausgesonnen: ich sage nur Anfängern in der Poesie, was ich von den Alten für poetische Regeln gelernet habe, und wie man die Gedichte danach prüfen müsse. Horaz machte es auch so …«

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  200. Newald, S. 491.

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  201. Versuch einer Critischen Dichtkunst, a. a. O., S. 469 ff.

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  202. Die Homerwürdigung in Boileaus L’Art poétique: »Man könnte meinen, daß der erfahrene Homer, um gefällig zu unterhalten, Venus ihren Gürtel geraubt habe. Sein Werk ist eine unerschöpfliche Fundgrube anmutiger und gefälliger Dinge; alles, was er berührte, verwandelte sich zu Gold. Alles erhält unter seiner Hand einen neuen Reiz. Er ist stets abwechslungsreich, nie langweilig, und eine angenehme Wärme belebt seine Verse. Er verliert sich nicht in umständlichen und überlangen Wendungen. Wie von selbst, gleichsam ohne Ordnungsprinzip verläuft und entfaltet sich sein Stoff; alles ereignet sich ohne Schwerfälligkeit, ohne angestrengte Künstelei. Jeder Vers, jedes Wort ist unabdingbar der Entwicklung der Ereignisse verknüpft. Darum liebt seine Werke; bringt ihnen eine ernste und strenge Liebe entgegen: sich an ihnen zu erfreuen ist allein schon Gewinn« (übersetzt und hg. von Ute und Heinz Ludwig Arnold, Stuttgart 1967, S. 56).

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  203. Georg Finsler, a. a. O., S. 394. Siehe auch die Angaben über »Gottscheds Bemühungen für eine Übersetzung Homers« (ebda, S. 394 f.). — Erwähnt werden möge zu den französischen Autoren nochmals Noémi Hepps Werk Homère en France au XVIIe Siècle, Paris 1968.

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  204. Versuch einer Critischen Dichtkunst, a. a. O., S. 515. Markwardt weist ebenfalls darauf hin (Geschichte der deutschen Poetik, Bd. II, Aufklärung, Rokoko, Sturm und Drang, Berlin 1956, S. 67).

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  205. Versuch einer Critischen Dichtkunst, a. a. O., S. 469.

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  206. Ebda.

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  207. Ebda, S. 471 f. (der dritte Gesichtspunkt: Ebda, S. 488).

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  208. Ebda, S. 473.

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  209. Ebda, S. 485 ff.

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  210. Ebda, S. 469.

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  211. Über den Plan einer Aristoteles-Übersetzung und über dessen Scheitern vgl.: Gottsched und seine Zeit. Auszüge aus seinem Briefwechsel zus. gestellt und erl. von Theodor Wilhelm Danzel (Reprographischer Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1848), Hildesheim 1970, S. 145 f.

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  212. Versuch einer Critischen Dichtkunst, a. a. O., S. 197. Ebda: »Einige haben dadurch meine Meister werden wollen, nachdem ich ihnen die Bahn gebrochen hatte«. Vgl. dagegen den Abschluß dieses Kapitels in der Erstausgabe von 1730: »Man sehe hier nochmals des Herrn Bodmers gründliche Gedanken von der Beredsamkeit nach, wo verschiedene Stellen der Poeten von dieser Gattung (des Wunderbaren) gründlich geprüfet und beurteilet werden« (Schriften zu Theorie und Praxis aufklärender Literatur, a. a. O., S. 55).

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  213. Ihre Gedanken müssen hier nur mehr skizzenhaft dargeboten werden, weil schon Georg Finsler (a. a. O., S. 395 ff.) sie ausführlich nachgezeichnet hat. Außerdem leiten sie über zu der neuen Bewertung Homers, die nicht mehr in den zeitlichen Rahmen dieser Arbeit gehört. Deshalb werden auch nur diejenigen Werke, die bis ungefähr 1740 vorgelegen haben, beachtet. Eine Stellungnahme z. B. zu Bodmers Homer-Übersetzung entfällt daher in unserem Zusammenhang.

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  214. Critische Dichtkunst. Faksimiledruck nach der Ausgabe von 1740 (Zürich), Stuttgart 1966, Bd. 1, S. 35 f. Vgl. Karl Borinski: Die Antike in Poetik und Kunsttheorie, a. a. O., Bd. II, S. 142 ff.

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  215. Wie sie später Lessing in seinem Laokoon-Traktat breit ausgeführt hat.

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  216. Diese beiden Stellen gibt an: Georg Finsler, a. a. O., S. 406.

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  217. Johann Jakob Bodmer/Johann Jakob Breitinger: Critische Briefe (Reprographischer Nachdruck der Ausgabe Zürich 1746), Hildesheim 1969, S. 114.

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  218. Ebda, S. 123.

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  219. Johann Jakob Bodmer/Johann Jakob Breitinger: Die Discourse der Mahlern (Reprographischer Nachdruck der Ausgabe Zürich 1721 ff.), Hildesheim 1969, »Dritter Theil«, S. 140 f.

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  220. Bodmer greift auf ein Beispiel seines Briefpartners Calepio zurück: Brief-Wechsel von der Natur des Poetischen Geschmackes (Faksimiledruck nach der Ausgabe von 1740 (Zürich), Stuttgart 1966, S. 65 f.; Calepios Text: ebda, S. 32 f.).

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  221. Nach Nicolai Hartmanns Begriffsbildungen in dem Werk Das Problem des geistigen Seins, 2Berlin 1949.

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  222. Vgl. Anm. 216 und den dazugehörigen Text im Darstellungsteil.

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  223. Critische Abhandlung von dem Wunderbaren in der Poesie. Faksimiledruck nach der Ausgabe von 1740 (Zürich), Stuttgart 1966, S. 162 f.

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  224. Georg Finsler, a. a. O., S. 398 (Finsler widmet diesem Werk mehrere Seiten paraphrasierender Auslegung).

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  225. Critische Abhandlung von der Natur, den Absichten und dem Gebrauche der Gleichnisse. Faksimiledruck nach der Ausgabe von 1740 (Zürich), Stuttgart 1967, p. Kk 1r ff.

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  226. Ebda, S. 82.

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  227. Vgl.: Critische Dichtkunst, a. a. O., Bd. I, S. 36 f., wo Breitinger sich gegen Longins abwertende Einschätzung der Odyssee wendet.

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  228. Critische Abhandlung von der Natur, den Absichten und dem Gebrauche der Gleichnisse, a. a. O., S. 89.

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  229. Critische Abhandlung von dem Wunderbaren in der Poesie, a. a. O., S. 25 f.; offen läßt Bodmer die Frage, ob Milton ebenfalls diese ›Natur‹ oder »das Muster derselben in dem Griechischen Poeten, der ihr gefolget«, imitiert hat (ebda). Vgl. auch Georg Finsler (a. a. O., S. 405), der in ähnlichem Zusammenhang Bodmers Critische Betrachtungen über die poetischen Gemälde der Dichter erwähnt.

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  230. Vgl. Karl Borinski: Die Antike in Poetik und Kunsttheorie, a. a. O., Bd. II, S. 199 f.

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  231. Hier zeigt sich Schillers Gegensatzpaar ›Naiv-Sentimentalisch‹ schon vorbereitet.

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  232. Critische Dichtkunst, a. a. O., Bd. 1, S. 41.

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  233. Ebda, S. 43.

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  234. Critische Abhandlung von der Natur, den Absichten und dem Gebrauche der Gleichnisse, a. a. O., S. 277. Die Möglichkeit von Vorgängern läßt Breitinger offen. Wenn es sie wirklich gegeben hätte, müßten sie so unbedeutend gewesen sein, daß sie Homers Originalität keineswegs beeinträchtigen könnten. Aber selbst diese Möglichkeit »ist nicht wahrscheinlich« (ebda, S. 278).

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  235. Aus der unübersehbaren Fülle der Fachliteratur zu diesem Abschnitt sei nur verwiesen auf einige wenige Werke, die fast wahllos herausgegriffen wurden: Richard Benz: Wandlung des Bildes der Antike im 18. Jh. In: Antike und Abendland, hg. von Bruno Snell, Hamburg 1945. — Ernst Grumach: Goethe und die Antike. Eine Sammlung, 2 Bde., Potsdam 1949. — Karl Justi: Winckelmann und seine Zeitgenossen, 2 Bde., 4Leipzig 1943. — Max Kommerell: Lessing und Aristoteles. Untersuchung über die Theorie der Tragödie, 4Frankfurt 1970. — Hermann August Korff: Geist der Goethezeit. Versuch einer ideellen Entwicklung der klassisch-romantischen Literaturgeschichte, 4 Bde., 6Leipzig 1962 ff. — Walther Rehm: Griechentum und Goethezeit. Geschichte eines Glaubens, 4Bern/München 1968. — Wolfgang Schadewaldt: Goethestudien. Natur und Altertum, Zürich 1963. — Fritz Strich: Deutsche Klassik und Romantik oder Vollendung und Unendlichkeit, 4Bern 1949. — Humphrey Trevelyan: Goethe und die Griechen. Eine Monographie, Hamburg 1949. — Fritz Wagner: Herders Homerbild. Seine Wurzeln und Wirkungen, Diss. Köln 1960. — Max Wegner: Goethes Anschauung antiker Kunst, Berlin 1944. — Friedrich-Wilhelm Wentzlaff-Eggebert: Schillers Weg zu Goethe, Berlin 1963. — Zu Ossian siehe v. a.: Doctor Blairs … Critische Abhandlung über die Gedichte Ossians, des Sohnes Fingais. Aus dem Englischen übersetzt von Otto August Heinrich Oelrichs, Hannover/Osnabrück 1785, S. 64: »Da Homer unter allen großen Dichtern der einzige ist, dessen Weise und Zeiten, denjenigen Ossians am nächsten kommen, so ist es sehr natürlich, in einigen Stücken, eine Vergleichung zwischen dem Griechischen und Celtischen Barden anzustellen«.

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  236. Eine klare Darstellung, die das Erarbeitete kurz zusammenfaßt, findet sich in Cecil Maurice Bowras Werk Höhepunkte griechischer Literatur (Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1968, S. 33 f.).

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Bleicher, T. (1972). Homerbewertungen in Spätbarock und Aufklärung. In: Homer in der deutschen Literatur (1450–1740). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03005-4_5

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