Zusammenfassung
Die neuere Forschung1 hat uns ein weitaus gerechteres Bild von der Hohen Karlsschule vermittelt, als es bisher bestand. Damit ist allerdings auch eine Legende zerstört, an der gerade die populäre Schiller-Deutung hartnäckig festhielt, zumal sie sich auch politisch besonders gut auswerten ließ. Man glaubte Schillers Gestalt in einem strahlenderen Lichte zu sehen, wenn man die Hohe Karlsschule als einen Inbegriff der tyrannischen Unterdrückung betrachten durfte, als „Sklavenplantage“ (Schubart), als ein Militärinstitut ohne geistige Bildungswelt, von dem sich der Genius mit seiner berühmten Flucht auf eine heldenhafte Weise befreite. Diese Legende ist zu sehr eingebürgert, als daß man hoffen dürfte, sie je ganz ausrotten zu können. Schiller selbst hat ihre Entstehung durch einige temperamentvolle Äußerungen begünstigt. Aber jeder, dem es um die Erkenntnis des wahren Sachverhalts zu tun ist, wird bei unvoreingenommener Betrachtung zu dem Ergebnis kommen müssen, daß sie dem geschichtlichen Tatbestand nicht entspricht.
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Von Wiese, B. (1978). Die Hohe Karlsschule und Ihre Bedeutung für Schiller. In: Friedrich Schiller. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02979-9_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02979-9_2
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00178-8
Online ISBN: 978-3-476-02979-9
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