Zusammenfassung
Am 27. Juli 1783 war Schiller in Mannheim angekommen und blieb dort bis zum April 1785. Der Vertrag1 mit Dalberg verpflichtete ihn als Theaterdichter, der bis zum Ablauf eines Jahres drei Stücke liefern sollte, nämlich »Fiesko«, »Kabale und Liebe« und ein drittes, das noch gedichtet werden mußte. Für diese Leistung versprach Dalberg ein Jahresgehalt von 300 Gulden und den Ertrag je eines Theaterabends. Die Summe wurde dann später in 500 Gulden umgeändert, aber unter Wegfall der Einkünfte aus den Theaterabenden. Dalberg hoffte durch Schillers Anstellung seinen Spielplan zu heben und gab ihm auch in dem entscheidenden Ausschuß eine Stimme. Indessen endete die Begegnung zwischen beiden bald mit Enttäuschung. Schiller schreibt: „Der Mann ist ganz Feuer, aber leider nur Pulverfeuer das plözlich losgeht und eben so schnell wieder verpuft“2. Überhaupt verlaufen Schillers Beziehungen zum Theater alles andere eher als glücklich. Die Kurpfalzische Deutsche Gesellschaft, deren Mitglied er war — ebenso wie Klopstock, Lessing und Wieland — und die für die „Reinigkeit des Ausdrucks und die genaueste Gleichförmigkeit der Rechtschreibung“ zu wirken suchte, unterstützte seine dramaturgischen Pläne nicht. Sein Entwurf zu einer »Mannheimer Dramaturgie«, in der er für ein Gehalt von 50 Dukaten die Geschichte, Verfassung und Kritik des Theaters so wie allgemeine Aufsätze über die dramatische Kunst und Preisaufgaben zu schreiben beabsichtigte, wurde vom Intendanten nicht angenommen.
»Was man von der Minute ausgeschlagen, gibt keine Ewigkeit zurück.«
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Anmerkungen
vgl. Herbert Stubenrauch: Schiller und die Schwanin. In: Goethe, Neue Folge des Jahrbuchs der Goethe-Gesellschaft, XVII (1955), S. 104–113.
Fritz Berresheim: Schiller als Herausgeber der Rheinischen Thalia und Neuen Thalia und seine Mitarbeiter. Diss., Stuttgart 1913. „Der Zensor, Professor Wenck, verlangte nur eine Note Schillers zu den Gedichten, daß ihr Inhalt nicht als ‘das Glaubensbekenntnis’ ihres Dichters anzusehen sei“ (S. 30).
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Von Wiese, B. (1978). Der Weg Zum »Don Carlos«. In: Friedrich Schiller. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02979-9_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02979-9_11
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-02979-9
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