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Die inhumane Praxis einer bürgerlichen Wissenschaft

Zur Methodengeschichte der Germanistik

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Zusammenfassung

Es gibt Fragen, deren Bedeutung nicht in der Verbindlichkeit der gefundenen Antworten, sondern in der Fähigkeit, Geständnisse zu provozieren, liegt. Wer immer nach der reaktionären Haltung der Germanistik — und zwar nicht einzelner Wissenschaftler, vielmehr der methodischen Grundlage selbst — fragt, erweist sich als fremd in den Konventionen germanistischer Methodenlehre. Zur Abwehr ideologischer, sachfremder Argumentation wird dort gefordert, die wissenschaftliche Fragestellung müsse vom Gegenstand der Untersuchung, dem literarischen Text, bestimmt werden, somit zur Aufgabe haben, das Literarische an der Literatur aufzuzeigen. Die eigenständige, unabhängige Seinsweise der Literatur werde als objektivierbare Größe der wissenschaftlichen Aussage selbst Objektivität verleihen [1].

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Anmerkungen

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Völker, P.G. (1970). Die inhumane Praxis einer bürgerlichen Wissenschaft. In: Methodenkritik der Germanistik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02972-0_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02972-0_2

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00045-3

  • Online ISBN: 978-3-476-02972-0

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