Zusammenfassung
Die Geschichte der Reichskreise in der frühneuzeitlichen Verfassungsentwicklung Deutschlands ist vielfach noch verschüttete Vergangenheit. Allerdings nehmen in den letzten Jahren die Forschungen auch auf diesem zuvor entlegenen Gebiet der Reichsverfassungsgeschichte zu. Winfried Dotzauer hat mit seinem dem Überblick dienenden Kompendium den derzeitigen Erkenntnisstand zusammengefaßt (Die deutschen Reichskreise (1383–1806), 1998). Peter Claus Hartmann besorgte einen Tagungsband, der sich einigen Reichskreisen in ihrer Eigenschaft als frühneuzeitlichen „Regionen“ widmete (Regionen in der Frühen Neuzeit, 1994). Dabei zeigte sich wiederum, daß die Kreisgeschichte im süd- und westdeutschen Raum, den die Sachsen des 18. Jahrhunderts bezeichnenderweise „das Reich“ zu nennen pflegten, einen weithin guten Forschungsstand aufweist, während sich die Zirkel der Mitte, des Nordwestens und Ostens bisher nur geringster Beachtung erfreuten. Fasziniert von der Energie und den europäischen Machtchancen der Territorialstaaten vernachlässigte die Geschichtswissenschaft lange Zeit diejenigen Einrichtungen unterhalb der Reichsebene, die den Territorien Möglichkeiten zu gemeinschaftlicher politischer Problemlösung boten. Besonders die beiden sächsischen Reichskreise sind bis dato, von kleinen bemerkenswerten Ansätzen abgesehen, sträflich übergangen worden.
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Nicklas, T. (1999). Udo Gittel, Die Aktivitäten des Niedersächsischen Reichskreises in den Sektoren „Friedenssicherung“ und „Policey“ (1555–1682). In: Blaschke, K. (eds) Neues Archiv für sächsische Geschichte. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02964-5_34
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02964-5_34
Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart
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