Zusammenfassung
Eine1 zuverlässige Reihe der Äbte des Pegauer Benediktinerklosters ist bisher nicht veröffentlicht worden. Zwar hatte Johann Burchard Mencke im zweiten Band seiner „Scriptores rerum Germanicarum“ bereits 1728 einen Brevis ordo Abbatum veröffentlicht, jedoch basierte dieser Ordo, wie er selber schrieb, lediglich auf der — freilich recht gründlichen — Auswertung des Pegauer Kapiteloffiziumsbuches,2 das heute in der Universitätsbibliothek Leipzig als Handschrift 848 verwahrt wird.3 Nach ihm lieferte Christian Schöttgen in seiner Abhandlung über das Leben Wiprechts von Groitzsch 1749 gleichzeitig den ersten und bisher einzigen Versuch einer Gesamtdarstellung der Klostergeschichte, in der naturgemäß auch die Rei-he der Äbte abgehandelt wird.4 Spätere Äbtereihen in der Literatur5 gingen durchweg auf Mencke oder Schöttgen zurück und haben keinen eigenständigen Wert. Angesichts der Bedeutung des Pegauer Klosters für die Reichsgeschichte, für die sächsische Landesgeschichte, aber auch für die Geschichte der benediktinischen Reformbewegungen mag es willkommen sein, im folgenden eine mit Belegen versehene Reihe der Pegauer Äbte zu veröffentlichen und die Befunde sozialgeschichtlich zu interpretieren.
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Notizen
Johann Burchard Mencke, Scriptores rerum Germanicarum, praecipue Saxonicarum, Tom. 2, Lipsiae 1728, Sp. 107f.: Brevis ordo Abbatum, quos erui passim eorumque annos & dies mortis ex Calendario Pegaviensi supplevi mit 22 bzw. 21 der im folgenden ermittelten 29 Äbte. Bei Mencke fehlen die Äbte Nrn. 1, 17, 18 und 25–28. — Mencke ediert im folgenden Pegauer Urkunden (zit.: Mencke, Urkunden Pegau) sowie den Nekrolog des Klosters (zit.: Mencke, Nekrolog Pegau).
Statt Anderer: Hermann Grote, Stammtafeln, Leipzig 1877, S. 516 (auf der Grundlage von Materialien E. F. Mooyers; zum Zustandekommen dieser Liste vgl. ebd. S. VIII Anm. 9); Karl A. Kühn, Beiträge zur Heimatkunde Pegau’s, Pegau 1885.
Pius Enge1bert, Die Bursfelder Benediktinerkongregation und die spätmittelalterlichen Reformbewegungen, in: Historisches Jahrbuch 103 (1983), S. 35–55, hier: S. 51.
Vgl. dazu: Hans Patze, Die Pegauer Annalen, die Königserhebung Wratislaws von Böhmen und die Anfänge der Stadt Pegau, in: Jahrbuch für die Geschichte Mittelund Ostdeutschlands 12 (1963), S. 1–62, hier: S. 47–58; Katrin Baaken, Verlorene Papst-und Kaiserurkunden für Kloster St. Jakob zu Pegau, in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 44 (1988), S. 544–561.
Susanne Baudisch, Burgen und Herrensitze in Nordwestsachsen, Teil 1, RegisBreitingen 1996, S. 12–14; Stammtafel ebd. S. 140f.
Joachim Feller, Catalogus codicum manuscriptorum bibliothecae Paulinae in academia Lipsiensi, Leipzig 1686, S. 365.
Konrad Eubel, Die päpstlichen Provisionen auf deutsche Abteien während des Schismas und des Pontificats von Martin V. (1378–1431), in: Studien und Mittheilungen aus dem Benedictiner- und Cistercienser-Orden 15 (1894), S. 71–82, 232–244, hier: S. 235.
Konrad Eubel, Die Besetzung deutscher Abteien mittelst päpstl. Provision in den Jahren 1431–1503, in: Studien und Mittheilungen aus dem Benedictiner- und Cistercienser-Orden 20 (1899) S. 234–246. hier: S. 244.
Nelson H. Minnich, The Participants at the Fifth Lateran Council, in: Archivum Historiae Pontificiae 12 (1974), S. 157–206, hier: S. 185 Nr. 133; ähnlich schon bei: Johannes Dominicus Mansi, Sacrorum conciliorum nova et amplissima collectio, Bd. 32, Paris 1902 (ND), Sp. 746, sowie Schöttgen, Historie (wie Anm. 4), S. 171, dort jedoch mit falscher Beziehung auf Abt Georg I.
Stephan Hilpisch, Die Säkularisation der norddeutschen Benediktinerklöster im Zeitalter der Reformation, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige 50 (1932), S. 78–108, 159–193, hier: S. 173f.
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Vogtherr, T., Ludwig, T. (1999). Die Äbtereihe des Benediktinerklosters St. Jakob in Pegau. In: Blaschke, K. (eds) Neues Archiv für sächsische Geschichte. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02964-5_1
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