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Der Weg zur Wiedereröffnung der Universität Leipzig 1946

Ein Beitrag zur Hochschulpolitik in der sowjetischen Besatzungszone 1945/46

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Neues Archiv für sächsische Geschichte
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Zusammenfassung

Am 5. Februar 1946 erhielt die Universität Leipzig als vierte Hochschule in der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands vom Obersten Chef der Militäradministration (SMAD) die Erlaubnis, ihren Lehrbetrieb wiederaufzunehmen. Dem waren mehrwöchige Auseinandersetzungen, Turbulenzen um einen „geplatzten“ Termin am 31.10.1945, eine erneute rigorose Entnazifizierung und schließlich der erzwungene Rücktritt des ersten Nachkriegsrektors vorausgegangen.

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Notizen

  1. Eine Zusammenfassung bei Dietmar Keller, Die Universität nach der Zerschlagung des Faschismus bis zum Aufbau der entwickelten sozialistischen Gesellschaft, in: Alma Mater Lipsiensis, hrsg. von Lothar Rathmann, Leipzig 1984, S. 273–275; eine gleiche Meinung noch 1994 bei Hans-Uwe Feige, Die Entnazifizierung des Lehrkörpers der Universität Leipzig, in: ZfG 42, 1994, H. 9, S. 802.

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  2. Stefan Creuzberger/Ruud Veltmeyer, Forschungsarbeit in Moskauer Archiven, in: Osteuropa 43, 1993, H. 3, S. 297; Norman M. Naimark, Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland und die Frage des Stalinismus, in: ZfG 43, 1995, H. 4, S. 293.

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  3. Amtsblatt des Kontrollrates in Deutschland 1946, S. 98ff.; Wiederabdruck: Ruth-Kristin Rößler, Entnazifizierungspolitik der KPD/SED 1945–1948, Goldbach 1994, S. 64–81.

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  4. Horst Borusiak, Die Universität Leipzig nach der Zerschlagung des faschistischen Staates und ihre Neueröffnung am 5. Februar 1946, in: Karl-Marx-Universität Leipzig 1409–1989. Beiträge zur Universitätsgeschichte, Bd. 2, Leipzig 1959, S. 363f.; Hans-Uwe Feige, Zum Beginn der antifaschistisch-demokratischen Erneuerung der Universität Leipzig (April 1945, 5.2.1946), T. 1.2., Phil. Diss., Leipzig 1978 [Masch.Schr.] 2, BI. 19ff.; Siegfried Hoyer, Zur Entwicklung der historischen Institute der Universität Leipzig. Vom Wiederbeginn des Studienbetriebes 1946 bis 1948, in: ZfG 40, 1992, H. 5, S. 439, Anm. 19.

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  5. Schweitzer nennt in seinem späteren „Bericht über die Vorgänge an der Universität Leipzig vom 16. Mai 1945 bis zum 21. Januar 1946.“ (Helga A. Welsh, Entnazifizierung und Wiedereröffnung der Universität Leipzig. Ein Bericht des damaligen Rektors Professor Bernhard Schweitzer, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 1985, S. 355–370) 15 Professoren, die bis zu diesem Zeitpunkt entlassen wurden.

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  6. Hans-Uwe Feige, Vor dem Abzug: Brain drain. Die Zwangsevakuierung von Angehörigen der Universität Leipzig durch die US-Army im Juni 1945 und ihre Folgen, in: Deutschlandarchiv 24, 1991, H. 12, S. 1302–1313; Klaus Dietmar Henke, Die amerikanische Besetzung Deutschlands, 2. Aufl. München 1996, S. 761–763.

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  7. Welsh, Entnazifizierung, S. 343f.; Hans-Uwe Feige, Aspekte der Hochschulpolitik der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland, in: Deutschlandarchiv 35, 1992, S. 1169–1180; Alexandr Haritonow, Sowjetische Hochschulpolitik in Sachsen 1945–1949 (Dresdner Historische Studien, Bd. 2), Weimar/Köln/Wien 1995, S. 158f.

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  8. Mitteilung B. Schweitzers an die Dekane vom 4. Juli 1945: UAL, R. 1, f. 13f.

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  9. Geschäftsverteilungsplan der Landesverwaltung Sachsen, in: Amtliche Nachrichten der Landesverwaltung Sachsen, Jg. 1, 1945, Nr. 13, S. 69/71; Klaus Müller, Zum Kampf der antifaschistisch-demokratischen Staatsmacht bei der revolutionären Umgestaltung des Schulwesens in Sachsen in den Jahren 1945 bis 1948, Phil. Diss., Dresden 1973 [Masch.-Schr.].

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  10. Nach der Habilitation war Emil Menke-Glückert (1878–1947) kurze Zeit Privatdozent an der Universität Leipzig, 1918–1933 Landtagsabgeordneter der DDP im Sächsischen Landtag, ab 1920 im Sächsischen Ministerium für Volksbildung, zuletzt als Ministerialrat und Honorarprofessor an der TU Dresden, 1933 entlassen. Ab 1945 gehörte er der LDPD an und war erster Landesvorsitzender des Kulturbundes in Sachsen.

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  11. Clemens Vollnhals (Hrsg.), Entnazifizierung. Politische Säuberung und Rehabilitierung in den vier Besatzungszonen 1945–1949 (DtV. Dokumente, Nr. 2962), München 1991, S. 8; Wolfgang Meinicke, Die Entnazifizierung in der sowjetischen Besatzungszone unter Berücksichtigung von Aspekten politischer und sozialer Veränderung, Phil. Diss., Berlin 1983, behandelt den gesamten kulturellen Bereich, auch Universitäten und Hochschulen, nur am Rande, S. XXV.

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  12. Amtliche Nachrichten der Landesverwaltung,1,1945, S. 18/19; wieder abgedruckt: Vollnhals, Entnazifizierung, S. 175–180.

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  13. Verordnung über die Behandlung ehemaliger Mitglieder der NSDAP, in: Amtliche Nachrichten. S. 50.

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  14. StaA Leipzig, STvV und RdSt., Nr. 4537, f. 99; Borusiak, Neueröffnung (wie Anm. 6), S. 365 ordnet diese Aussage fälschlich „den amerikanischen Militärbehörden“ zu. Da es sich um eine Niederschrift von Prof. Schweitzer handelt, könnten in die Äußerungen des sowjetischen Generals eigene Wünsche und Vorstellungen eingeflossen sein!

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  15. Der Befehl bedarf einer Edition des russischen Originals und einer exakten deutschen Übersetzung. Die ‚offizielle‘, von Partei- und Staatsfunktionären der UdSSR und der DDR im Staatsverlag herausgegebene Übersetzung (Um ein antifaschistisch-demokratisches Deutschland, Berlin 1968, S. 144/45) spricht z. B. von Neueröffnung, zeitgenössische deutsche Übersetzungen in den Archiven (z. B. Sächs. Hauptstaatsarchiv, LRS, Ministerium für Volksbildung, Nr. 1070, f. 1) von Wiedereröffnung. Neueröffnung wohl nach der „Sprachregelung“ durch Kurt Hager in dem Festvortrag zum 20. Jahrestag der Wiedereröffnung der Friedrich-Schiller-Universität Jena (vgl. Sozialistische Universität, Nr. 21/22, Jena 1965). Auch an anderer Stelle im Befehl Nr. 50 weichen ‚offizielle‘ deutsche Übersetzung und zeitgenössische Version voneinander ab!

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  16. Roland Köhler, Die Zusammenarbeit der SED und der SMAD bei der antifaschistisch-demokratischen Erneuerung des Hochschulwesens (1945–1949), Berlin 1985, S. 79. K. übernimmt unkritisch die Version „Neueröffnung“ insbesondere auch in einer Edition „Dokumente der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland zum Hochund Fachschulwesen“, hrsg. von Gottfried Handel und Roland Köhler, Berlin 1975, die im übrigen wissenschaftliche Editionsprinzipien vermissen läßt.

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  17. StaA Leipzig, StvV und RdSt., Nr. 4537, f. 147. Der Text der Denkschrift befindet sich nicht unter den Unterlagen des Oberbürgermeisters.

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  18. Ein „Antrag der Universitätsleitung vom 18.10.1945 bei Marschall Shukow zur Eröffnung der Universität“ (so Chronik der Karl-Marx-Universität Leipzig 1409–1959, hrsg. von Gottfried Handel und Gerhild Schwendler, Leipzig 1959, S. 15) gehört ebenso ins Reich der Fabel wie die gleiche Feststellung bei Dietmar Keller, Die Universität nach der Zerschlagung des Faschismus (vgl. Anm. 1). Auch Welsh, Entnazifizierung, S. 348 übernimmt dies und führt das Scheitern der Eröffnung am 31.10. u. a. auf „Nichteinhaltung des Dienstweges“ zurück (!! S. H.).

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  19. Die „klassischen“ vier Fakultäten: Theologie, Jurisprudenz, Medizin und Philosophie (1 und 2), ferner die Veterinärmedizin und die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.

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  20. Beide Anlagen fehlen in dem Exemplar, das sich im Nachlaß Menke-Glückerts befindet.

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  21. Vgl. Christian Kleint und Manfred Hötzel, in: Beiträge zur Geschichte von Technik und Bildung, Folge 13, 1995, die dem Leipziger Physiker Robert Döpel (1895–1982) gewidmet ist.

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  22. Bundesarchiv, Außenstelle Potsdam, Ministerium für Volksbildung, R. 2, Nr. 647, f. 8. Die Abschrift ist auf den 23.8.1948 datiert.

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  23. Die deutsche Übersetzung ist flüchtig und an mehreren Stellen unverständlich. So werden die beiden Abteilungen der Philosophischen Fakultät als „Geschichtsphilosophie“ und „Naturmathematik“ bezeichnet!

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  24. N. Timofejewa, Die deutsche Intelligenz und die geistig-kulturelle Umgestaltung in der SBZ, in: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, 37, 1995, H. 2, S. 25ff.

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  25. Der Oberste Chef der SMAD „delegierte“ allerdings die Zurückweisung seines Entnazifizierungskonzeptes „nach unten“ und erklärte am 13./14.11.1945 auf einer Besprechung mit deutschen Verwaltungsfunktionären, die Entnazifizierung sei eine „Frage der Reife des deutschen Volkes und das deutsche Volk hat diese erste Reifeprüfung nicht bestanden“ (SHStA, LRS, Ministerium für Volksbildung, Nr. 229).

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  26. Um ein antifaschistisch-demokratisches Deutschland, S. 148. Die Festlegung der Frist bis zum 1. Oktober war in einer amtlichen Bekanntgabe aus dem Stabe des Obersten Befehlshabers vom 16.9.1945 enthalten (Befehle des Obersten Chefs der Militärverwaltung in Deutschland, Sammelheft 1, 1945, Berlin 1946, S. 37/38).

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  27. Ebenda; Borusiak, Neueröffnung (wie Anm. 6), S. 376; Welsh, Entnazifizierung (wie Anm. 8), S. 259. Der Kommission gehörten neben Staatssekretär Menke-Glükkert, dem Rektor, Prof. Menzel (SPD) und dem OB Zeigner die Stadträte Holtzhauer (KPD) und Weise (SPD), Stadtrat Dr. Kummer als Protokollführer sowie der Leiter des Personalamtes der Landesverwaltung Egon Dreger (KPD) an. Dieser war ohne Zweifel der „starke Mann“ in ihr. Zu seiner Biographie Welsh (wie Anm. 8), S. 346, Anm. 25.

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  28. Nach Volker Wahl, Zur Vorgeschichte der Neueröffnung der Friedrich-Schiller-Universität Jena 1945, in: Neubeginn. Die Hilfe der Sowjetunion bei der Neueröffnung der Friedrich-Schiller-Universität, Jena 1977, S. 40 gab Marschall Shukow den Befehl, nach Kölm, Befehle, Bl. 181 der stellvertretende Leiter der SMA Thüringen und der Chef der SMAD bestätigte. Am unwahrscheinlichsten ist Manfred Heinemann, Die Eröffnung der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Jahre 1945, in: Dieter Voigt/Lothar Mertens (Hrsg.), DDR-Wissenschaft im Zwiespalt zwischen Forschung und Staatssicherheit, Berlin 1995, S. 40 mit der Version „auf Anordnung der Landesregierung“. Die Landesverwaltungen konnten in dieser Angelegenheit nur anordnen, was die Besatzungsmacht zuvor befohlen hatte!

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  29. Helmut Holtzhauer (1912–1973), KPD/SED, 1945 Stadtrat für Kultur in Leipzig, 1948/51 Minister für Volksbildung in Sachsen, 1954/71 Direktor der Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten in Weimar (vgl. Wer war wer in der DDR?, Frankfurt a. M. 1995, S. 321).

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  30. Die Zahlen nach dem Bericht Schweitzers: Welsh, Entnazifizierung, (wie Anm. 8), S. 363. Sie weichen allerdings von den in der Senatssitzung vom 19.11. vorgetragenen Angaben ab, dort 49 Verbliebene.

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  31. Welsh, Entnazifizierung, S. 363. Wann die Unterredung stattfand, vermerkt Schweitzer nicht. Im übrigen sieht Schweitzer wohl die Haltung der antifaschistisch-demokratischen Parteien, insbesondere der KPD, zu optimistisch.

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  32. Der Physiker Prof. P. I. Nikitin, ab 1947 Leiter des Sektors Hochschulen in der Abteilung Volksbildung der SMAD, erinnert sich allerdings nicht genau, wenn er rückblickend schreibt: „Alle Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeiter, die aktive Mitglieder der Nazipartei waren, wurden von der Lehrtätigkeit suspendiert.“ (Erinnerungen sowjetischer Hochschuloffiziere 1945–1949), hrsg. von Roland Köhler und Hans Jürgen Schulz, Berlin 1977, S. 26).

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  33. Vgl. etwa die Rede auf der Kulturtagung des antifaschistischen Blocks am 29.6.1945 u. d. T. Aufbruch des Geistes. Zur Frage der neuen deutschen Volkskultur, Leipzig 1945; dazu Hover, Zur Entwicklung (wie Anm. 6), S. 440 und Anm. 22.

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  34. Über den Vorstoß bei Fritz Selbmann wurde am 28.11. auch der Senat informiert (UAL, R. 1 [Film 439], f. 46). Die Briefe und die Stellungnahme von Präsident Friedrichs SHStA, Ministerium für Wirtschaft, Nr. 195, f. 84, 86 und 89.

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  35. D. Philipps, Die Wiedereröffnung der Universitäten in der britischen Besatzungszone, in: Bildung und Erziehung, 36, 1983, S. 36; schon am 15.8.1945 hat die Medizinische Fakultät in Heidelberg mit einer Rede von Karl Jaspers ihren Betrieb aufgenommen; seit dem 20.8. folgten die Universitäten Tübingen und Freiburg i. Br. in der französischen Zone.

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  36. Paul Wandel, Zur Eröffnung der Universitäten in der sowjetischen Besatzungszone, in: Deutsche Volkszeitung am 11.11.1945.

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  37. Gerald Wiemers, Zum 100. Geburtstag von Bernhard Schweitzer, in: Universität Leipzig, 5/1992, S. 5f.

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  38. Beide Vorwürfe ausführlich bei Welsh, Entnazifizierung (wie Anm. 8), S. 351.

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  39. SHStA Dresden, LRS, Ministerpräs. 611. Strukturplan für das Ressort Volksbildung vom 30.1.1946.

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  40. SHStA Dresden, Nachlaß Menke-Glückert, Nr. 50, Brief an O. Schucht.

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  41. SHStA Dresden, LRS. Ministerpräs. 46, f. 72. Der Chef der SMA Sachsen ordnete am 19.2.1946 an, Prof. Dr. Menke-Glückert „wegen Verletzung eines Befehls der Besatzungsmacht“ vom 10.9.1945 (!! S. H.) eine strenge Rüge zu erteilen. Die harsche Form der Weisung, die zeitliche Distanz zu dem vermeintlichen ‚Vorfall‘ und die Parteinormen der Bolschewiki lassen vermuten, daß „ein Exempel statuiert“ werden sollte. Eine Anregung für diesen Befehl von deutscher Seite ist nicht auszuschließen! Menke-Glükkert sollte zur „Unperson“ werden. Und das geschah dann auch. Ein subalterner Beamter teilte am 24.10.1946 auf eine schriftliche Anfrage von außerhalb mit, daß der Staatssekretär „infolge seiner Vergangenheit nicht mehr tragbar ist“ (Nachlaß Menke-Glükkert, Kasten 1).

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  42. Generalleutnant Trufanow an Rektor Schweitzer am 16.10. (StaA Leipzig, StvV und RdSt., Nr. 4555, f. 1ff.).

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  43. Hermann Mau (1912–1952), Dozent am Institut für Mittlere und Neuere Geschichte, nach 1945 Mitglied der CDU, in einer Denkschrift von Juli 1945. Zu H. Mau, der nach einer kurzen Verhaftung durch sowjetische Militärpolizei 1947 nach München übersiedelte und bis zu seinem frühen Tod durch einen Verkehrsunfall 1952 Generalsekretär des Institutes für Zeitgeschichte in München war: Siegfried Hoyer, Die historischen Institute der Universität Leipzig von 1948 bis 1951, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 42, 1994, H. 9, S. 810, Anm. 8 und S. 811, Anm. 13.

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  44. Texte bei Herbert Stallmann, Hochschulzugang in der SBZ/DDR 1945–1949, St. Augustin 1980, S. 426–431.

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  45. Stallmann, Hochschulzugang, S. 104ff.; Ernst Lichtenstein, Zur Entwicklung des Hochschulreifebegriffes, in: Hochschulreife in Deutschland, hrsg. von Hans-Georg Herrlitz, Göttingen 1968, S. 29–38.

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  46. Keller, Universität nach der Zerschlagung (wie Anm. 1), S. 277.

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  47. Zur vielschichtigen Situation unter den Studierenden nach 1945, vgl. Waldemar Krönig/Klaus-Dieter Müller, Nachkriegssemester. Studium in Krieg- und Nachkriegszeit. Stuttgart 1990, bes. S. 61–80.

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  48. Der Berichterstatter, Verwaltungsrat Kirmse (vgl. StaA Leipzig, StvV und RdSt, Nr. 4565, f. 4), nahm im Auftrag des Oberbürgermeisters an der Versammlung teil. Man könnte seinen Status als den eines Beobachters ansehen, angesichts der Spannungen und der gescheiterten Eröffnung vom 31.10. diesen aber auch schärfer klassifizieren. Jedenfalls bedürfen seine Bemerkungen über die „offen staatsfeindliche und nihilistische Einstellung der zukünftigen Studentenschaft“, neuerdings bei Hans-Uwe Feige, Leipziger Studentenopposition (1945–1948), in: Deutschlandarchiv 26, 1993, H. 9, S. 1056), der Quellenkritik!

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  49. Siegfried Morenz (1912–1970) hatte 1944/45 dem Sympathisantenkreis des NKFD in Leipzig angehört, war also entschieden antifaschistisch eingestellt. Als Ägyptologe und zeitweiliger Direktor der Vorderasiatischen Abteilung an den Staatlichen Museen in Berlin erhielt er 1955 den Nationalpreis der DDR.

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  50. Eine „gegen die Besatzungsmacht gerichtete Haltung“ (so Feige, Leipziger Studentenopposition, wie Anm. 80, S. 1058) ist daraus nicht zu ersehen. Besonders einfach macht sich H. Borusiak (Neueröffnung, wie Anm. 6, S. 384) die Sache, indem er in seinem ausführlichen und sehr kritischen Bericht über die Haltung der Studenten den Namen Morenz und dessen Argumente einfach wegläßt!

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  51. Dokumente, hrsg. von Handel/Köhler (wie Anm. 24), S. 31.

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  52. Anke Huschner, Deutsche Historiker 1946. Aus dem Protokoll der ersten Historikertagung in der deutschen Nachkriegsgeschichte vom 21. bis 23. Mai 1946, in: ZfG 41, 1993, H. 10, S. 884–918; Walter Markov, Zwiesprache mit dem Jahrhundert. Dokumentiert von Thomas Grimm, Berlin/Weimar 1989, S. 141f.

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  53. Als Berechnungsgrundlage dient das Vorlesungsverzeichnis des Sommersemesters 1946. Feige, Aspekte (wie Anm. 10), S. 1172 nennt 81.

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  54. Die wenigen Notdienstverpflichtungen entlassener Wissenschaftler vor allem im medizinischen Bereich kamen zwar der Krankenbetreuung und der Forschungsarbeit zugute, nicht aber der Lehre, da den Betreffenden pädagogische Tätigkeit untersagt war.

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  55. Vgl. ob. Anm. 3; Roland Köhler, Zur antifaschistisch-demokratischen Reform des Hochschulwesens der DDR 1945–1950, Phil. Diss. Leipzig 1968, Bl. 95, irrt, wenn er schreibt: „Als am 12.1.46 die Direktive des Alliierten Kon-trollrates Nr. 24 erging, waren keine weiteren Veränderungen notwendig.“ Eigentlich hätten die entlassenen nominellen PGs wieder eingestellt werden müssen!

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  56. Niederschrift Wilhelm Piecks über die Unterredung bei Rößler, Entnazifizierung (wie Anm. 3), S. 82ff. Leider entzifferte die Editorin die Handschrift Piecks ungenau. Aus dessen Abkürzung Marsch[all Shukow] + [Generalleutnant] Bokow wird bei ihr Marschall Bokow!

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  57. Jena erhielt das gleiche Kontingent: Wahl, Zur Vorgeschichte (wie Anm. 48), S. 43.

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  58. Bundesarchiv, Außenstelle Potsdam, Ministerium für Volksbildung, R. 2, Nr. 865, f. 24.

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  59. SHStA Dresden, Ministerium für Volksbildung, Nr. 1070, f. 16. Offenbar wurden in den ersten Wochen des Semesters weitere Studenten immatrikuliert, so daß am Ende die Gesamtzahl 1500 erreicht war. Die Chronik der Karl-Marx-Universität, S. 20 nennt 767 Neuimmatrikulierte. Die zu den 519 Hinzugekommenen könnten später Immatrikulierte sein!

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  60. Hans-Georg Gadamer, Der Weg zur Hochschule, in: Universitas, 1, 1946, H. 9, S. 1158

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  61. Iwan Sosonowitsch Kolesnitschenko, Der Neubeginn der Friedrich-Schiller-Universität nach dem Zweiten Weltkrieg, in: Neubeginn (wie Anm. 48), S. 23.

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Hoyer, S. (1998). Der Weg zur Wiedereröffnung der Universität Leipzig 1946. In: Blaschke, K. (eds) Neues Archiv für sächsische Geschichte. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02963-8_10

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