Skip to main content

Über die Interpunktion im „Divan“-Band der Welt-Goethe-Ausgabe

  • Chapter
Der einzelne Fall
  • 53 Accesses

Zusammenfassung

Bei seinem vorjährigen, der „Divan“-Forschung gewidmeten Weimarer Aufenthalt wurde der Unterzeichnete durch Herrn Prof. Dr. Wahl mit dem soeben herausgekommenen fünften, dem „Divan“-Band der Welt-Goethe-Ausgabe bekannt gemacht. Er mußte bald zu seinem Leidwesen bemerken, daß dieser noch von Konrad Burdach besorgte Band eine erhebliche Menge zum Teil sinnentstellender Druckfehler, sowie, im wissenschaftlichen Anhang, eine Reihe von Irrtümern — der Datierung und sonstigen Zuweisung — enthält. Soweit es ohne Preisgabe eigener Forschungsergebnisse möglich war, teilte er Herrn Prof. Wahl, als dem Sachwalter des Bandes, diese Feststellungen im einzelnen mit und begnügte sich, als er in anderer Angelegenheit die übrigen Herausgeber der WGA, die Herren Prof. Kippenberg und Prof. Dr. Petersen, aufsuchte, mit allgemeinem Hinweis auf die Unzulänglichkeit der neuen „Divan“-Edition. — Erst später kam er dazu, sich mit einer weiteren Eigentümlichkeit des Bandes zu befassen, die ihm nicht gleich in ihrer Tragweite bewußt geworden war: mit der Interpunktion. Allerdings war diese ihm von Anfang an als un-goethisch aufgefallen; und es hatte sich aus diesem Anlaß bereits ein freundschaftliches Streitgespräch mit Herrn Prof. Dr. Hecker ergeben, das sich auch fernerhin dem Unterzeichneten als so förderlich erwies, daß er nun, wo er den ganzen Fragen-Komplex hinreichend zu überblicken meint, nichts Besseres wüßte, als davon auszugehen.

Thaten? Was sind denn Thaten? Kunstwerke und wissenschaftliche Entdeckungen! Der Kreislauf des Blutes, die Theorie des Lichts, der König Lear können den Engländern durch hundert Schlachten nicht verloren gehen, wohl aber die Flotte, Indien und Australien, ja Old-England selbst! Lord Palmerston würde länger dauern, wenn er ein Komma im Shakespeare wäre, als jetzt, nun er Haupt-Vocal im Staatsrath ist.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Anmerkungen

  1. WA I, 6, S.74 und S.388; sowie Max Morris: Ein philologisch verunstaltetes Divan-Gedicht: Goethe-Jahrbuch Bd. 27 (1906), S. 281ff.

    Google Scholar 

  2. Rudolf Bach im Literaturblatt der „Frankfurter Zeitung“, 71. Jg., Nr. 52 vom 25. Dezember 1938. S.5 („Der Welt-Goethe“).

    Google Scholar 

  3. Franz Zinkernagel, als Fürsprecher Paul Speisers: Zum west-östlichen Divan. Euphorion, 29 (1928), S.229.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1998 Springer-Verlag GmbH Deutschland

About this chapter

Cite this chapter

Weitz, HJ. (1998). Über die Interpunktion im „Divan“-Band der Welt-Goethe-Ausgabe. In: Der einzelne Fall. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02962-1_2

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02962-1_2

  • Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-7400-0833-8

  • Online ISBN: 978-3-476-02962-1

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

Publish with us

Policies and ethics