»Mir ist so orientalisch zu Muth«

Zusammenfassung

1897 erschienen zwei »arabische« Romane Paul Scheerbarts: Tarub, Bagdads berühmte Köchin. Arabischer Kulturroman und Der Tod der Barmekiden. Arabischer Haremsroman. Selbst im dritten Roman, den Scheerbart 1897 publizierte, Ich liebe Dich! Ein Eisenbahnroman mit 66 Intermezzos, bezog sich der Autor immer wieder auf den Orient. Scheerbarts literarische Beschäftigung mit der orientalischen Fremde hatte sich bereits 1891–94 in der Veröffentlichung dreier »arabischer Novellen«¹ niedergeschlagen und führte zwischen 1908 und 1912 in einem dritten Schub zu vier Theaterstücken und mehreren kürzeren Erzählungen.² Die beiden arabischen Romane spielen in Assyrien zur Zeit der Abassiden. Um 900 sucht Safur, die Hauptfigur von Tarub, nach dem wahren und rechten Leben — und endet in Wahnsinn und Selbstmord. Hundert Jahre früher verwandelt sich im Tod der Barmekiden Harun al Raschids Freundes- und Geschwisterliebe in rasende Eifersucht: Die Idylle verkehrt sich in eine Tötungsorgie, die den Protagonisten einsam und verzweifelt zurückläßt.