Zusammenfassung
Bereits zu Lebzeiten von den Londoner und Pariser Salons als exzentrischer Wort-Virtuose gefeiert, erlebte Laurence Sterne im 20. Jahrhundert eine beispiellose Auferstehung — als gleichsam versprengter Pionier der Moderne oder gar der Postmoderne. Kritiker entdeckten in ihm einen Meister radikaler Subjektivierung und Dekonstruktion; Autoren wie Nietzsche und James Joyce, Salman Rushdie und Milan Kundera sahen sich tief in seiner Schuld. Dabei hatte dieser anglikanische Provinz-Geistliche, wie die orthodoxen Interpreten ständig und erbittert wiederholen, mit seinem Tristram Shandy an eher konservative Traditionen seiner Zeit angeknüpft. Er hatte gelernt von den anatomies und ihrer Kunst des ›learned wit‹ (d.h. des parodistischen Umgangs mit pedantischen Wissenssystemen), von den Swiftschen Satiren, der mockheroischen Komik des Cervantes, der saftigfrivolen Rhetorik eines Rabelais.
Geb. 24. 11. 1713 in Clonmel, Irland; gest. 18. 3. 1768 in London
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Stratmann, G. (2004). Sterne, Laurence. In: Engler, B., Kreutzer, E., Müller, K., Nünning, A. (eds) Englischsprachige Autoren. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02951-5_96
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02951-5_96
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-02028-4
Online ISBN: 978-3-476-02951-5
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