Zusammenfassung
Theodore Dreiser gehört zu den amerikanischen Autoren, um deren Werk immer in heftiger Weise gestritten wurde. D., der heute neben Frank Norris und Stephen Crane als einer der ›Klassiker‹ des amerikanischen Naturalismus gilt, mußte sich anfänglich vor allem gegen die Vorbehalte der konservativen Literaturkritik durchsetzen. Einer seiner schärfsten Kritiker, Stuart Paul Sherman, attestierte seinen Werken ein »moral vacuum from which the obligations of parenthood, marriage, chivalry and citizenship have been quite withdrawn«. Urteile dieser Art zeigen an, wie sehr D.s literarische Sensibilität sich außerhalb der damals etablierten gesellschaftlichen und ästhetischen Normen bewegte. Insbesondere die Unbekümmertheit, mit der D. sich über sie hinwegsetzte, war es, was viele Zeitgenossen verstörte. D. reflektiert in seinem Werk nicht nur das ›amoralische‹ Weltbild des Naturalismus, er präsentiert auch eine Sicht auf die amerikanische Wirklichkeit, die geprägt ist von einer gesellschaftlichen und kulturellen Außenseiterperspektive.
Geb. 27. 8. 1871 in Terre Haute, Indiana; gest. 28. 12. 1945 in Los Angeles, Kalifornien
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Müller, K. (2004). Dreiser, Theodore [Herman]. In: Engler, B., Kreutzer, E., Müller, K., Nünning, A. (eds) Englischsprachige Autoren. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02951-5_37
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