Zusammenfassung
In einem Brief vom 2. 8. 1901 hat Joseph Conrad die zentrale Idee seines künstlerischen Selbstverständnisses artikuliert, daß Kunstwerke ihre Legitimität einzig in der mutigen Identifizierung all jener unversöhnlichen Widersprüche finden, die unser Leben so rätselhaft, beschwerlich, faszinierend, gefährlich und so voller Hoffnung machen. Alle Texte, die C.s Anerkennung als einen der sensibelsten und hellsichtigsten Schriftsteller der frühen Moderne begründen, sind Darstellungen eben solcher Konflikte (z.B. zwischen Individuum und Umwelt, Treue und Verrat, Entfremdung und Solidarität, Ehre und Korruption). Als künstlerische Resultate einer bedingungslosen Treue gegenüber den eigenen Wahrnehmungen verfolgen sie — wie C. im Vorwort zu The Nigger of the »Narcissus« (1897; Der Nigger vom »Narzissus«, 1912) schreibt — die zentrale Absicht, die Leserinnen mit Hilfe des geschriebenen Wortes hörend, fühlend, v. a. aber sehend zu machen.
Geb. 3. 12. 1857 in Berdicev, Ukraine; gest. 3. 8. 1924 in Bishopsbourne, Kent
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Kramer, J. (2004). Conrad, Joseph [Józef Teodor Konrad Naleçz Korzeniowski]. In: Engler, B., Kreutzer, E., Müller, K., Nünning, A. (eds) Englischsprachige Autoren. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02951-5_29
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