Zusammenfassung
Als Thornton Wilder 1957 der Friedenspreis des deutschen Buchhandels überreicht wurde, führte er in seiner Rede »Kultur in einer Demokratie« an, daß es das Ziel aller künstlerischen Tätigkeit sein müsse, »neue Mythen, neue Metaphern und neue Bilder zu schaffen und den neuen Stand der Würde aufzuzeigen, in den der Mensch getreten ist«. In seinem eigenen literarischen Schaffen löste W., der als Begründer des epischen Theaters in Amerika und neben Bertolt Brecht auf internationaler Ebene als dessen Hauptvertreter angesehen wird, diese Forderung durch die Abkehr von realistischen Dramenkonzeptionen ein. Vor allem in seinen zu den Klassikern des modernen amerikanischen Dramas zählenden Stücken Our Town (1938; Unsere kleine Stadt, 1939) und The Skin of Our Teeth (1942; Wir sind noch einmal davongekommen, 1944), die beide mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet wurden und W. zu Weltruhm verhalfen, suchte er dieser Programmatik weniger durch neue Inhalte als durch illusions-zerstörende Darstellungsverfahren wie direkte Publikumsansprachen, das Aus-der-Rolle-Fallen der Figuren oder extrem reduzierte Bühnenbilder gerecht zu werden.
Geb. 17.4. 1897 in Madison, Wisconsin; gest. 7. 12. 1975 in Hamden, Connecticut
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Surkamp, C. (2004). Wilder, Thornton. In: Engler, B., Kreutzer, E., Müller, K., Nünning, A. (eds) Englischsprachige Autoren. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02951-5_109
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02951-5_109
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