Zusammenfassung
»Der Gedanke des Fragments von Novalis bis zu seinen modernen Formen ist noch eine Sehnsucht nach Totalität. Was ich Differenz nenne, Dissemination, Teilbarkeit, ist nicht wesentlich fragmentarisch. Es ist eine Auflösung der Beziehung zum Anderen, zum Heterogenen, ohne Hoffnung und ohne Wunsch nach Totalisierung.« Diese Gedanken aus einem 1984 mit Florian Rötzer geführten Interview zeigen, worauf D. aus ist und was er hinter sich zu lassen sucht. Strebte das traditionelle, im wesentlichen metaphysische Denken danach, dem philosophischen Staunen einen Rahmen zu geben, es durch Rückgang auf unterschiedliche Formen der Präsenz zu begründen oder zu vereinheitlichen, so sucht das dekonstruktive Vorgehen D.s nach dem, was in der Totalität nicht mehr gedacht werden kann, was — radikaler — gewaltsam als das Andere aus ihr ausgeschlossen wurde, was aber dennoch immer schon in der Begriffsgeschichte unterschwellig wirksam ist.
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Mai, K., Wetzel, M. (2004). Derrida, Jacques. In: Philosophen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02949-2_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02949-2_11
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-02949-2
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