Zusammenfassung
D. wird gern als Erlebnisdichter mit erhabener Büste oder als konformistischer Metaphysikdesigner behandelt. Beiden Auffassungen ist entgegenzutreten. Zwar scheinen Werk und Leben D.s eng verbunden. Dies ist aber auf durchaus bewußte Stilisierung D.s zurückzuführen. So bezeugt er, als passionierte Figur in seiner Comedia auftretend, drastisch-realistisch erzählend, Widerfahrnisse im christlichen Jenseits. In der Jenseitsfiktion mit der ihr religiös eigenen Endgültigkeit werden Protagonisten des Lebens und dieses selbst als vieldimensionale Gesamtheit zugänglich. Dieser Vorgang folgt keiner Seinsordnung, sondern poetischer Anordnung: Liefert die irdische Welt Bruchstücke für eine Sprache, die (mit Vergil) über innerweltliche Realitäten hinauszielt, so kräftigt die Übereinstimmung von poetischer Inspiration und religiöser Begnadung den Zeichenprozeß immanent (Inbegriff davon ist seit dem Jugendwerk — Vita Nuova — Beatrice):Amor mi spira (Purg. 24, 53).
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Senkel, C.W. (2004). Dante Alighieri. In: Vinzent, M. (eds) Theologen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02948-5_59
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02948-5_59
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Online ISBN: 978-3-476-02948-5
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