Bucer, Martin

Zusammenfassung

Immer wieder — auch unter geringen Aussichten auf Erfolg — das Gespräch mit Gegnern in Glaubensdingen suchen und, wenn nicht die vollständige Übereinstimmung, zumindest ein Einvernehmen erreichen, das die ungehinderte Predigt des Wortes Gottes gewährleistet und den Aufbau des Reiches Christi ermöglicht — dies könnte als Motto über B.s Lebensweg stehen. Auch nachdem er sich in den 1530er und 1540er Jahren Anerkennung als protestantischer Kirchenorganisator und Wortführer bei Religionsgesprächen erarbeitet hatte, ließ B.s unermüdlicher Drang zur Vermittlung ihn immer wieder in den eigenen Reihen als Verräter der eigenen Sache und bei den Gegnern als wortgewandter Verschleierer strittiger Sachverhalte erscheinen, wovon sich sein Ruf bis in die Gegenwart nicht völlig erholt hat.