Zusammenfassung
Obwohl Cassirer nie eine separate Abhandlung über Kunst geschrieben hat1, ist es doch offensichtlich, daß er die Kunst zu den grundlegenden symbolischen Formen zählt.2 Schon in der Einleitung zum ersten Band der Philosophie der symbolischen Formen ist die Kunst als eine eigenständige formende Kraft — als eine der originären Erkenntnisfunktionen — dargestellt. Diese originären Erkenntnisfunktionen reflektieren nicht nur das empirisch Gegebene, sondern verkörpern ursprüngliche formende Kräfte: Sie bilden die Welt gemäß einem von ihr unabhängigen Prinzip.3 Die Kunst kann deshalb nicht auf eine andere symbolische Form reduziert werden.4 Von Anfang an hatte Cassirer vier grundlegende symbolische Formen im Sinn: Kunst und Sprache, Mythos und wissenschaftliche Erkenntnis. Er erwähnt sie immer wieder als Ensemble (manchmal sind Religion und Mythos zusammengenommen). Die vier stellen ein gemeinsames Problem dar, „das einen neuen Zugang zu einer allgemeinen Philosophie der Geisteswissenschaften erschließt“.5
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van Heusden, B. (2003). Kunst — die vierte symbolische Form?. In: Sandkühler, H.J., Pätzold, D. (eds) Kultur und Symbol. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02942-3_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02942-3_8
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-02942-3
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