Zusammenfassung
Nach dem Untergang des Königreichs Thüringen, das zur Zeit seiner Blüte im 5. und am Anfang des 6. Jahrhunderts den gesamten mitteldeutschen Raum zwischen Main und Thüringer Wald im Süden, Ohre, Aller und Oker im Norden, Werra, Seulingswald und Kaufungerwald im Westen und Mulde und Elbe im Osten ausgefüllt hatte, das aber dem Ansturm der Franken in der Schlacht an der Unstrut 531 erlegen war, wurde der thüringische Stamm auf das Gebiet zwischen Thüringer Wald und Harz, Werra und Saale eingeschränkt. Im Osten rückten die Slawen bis an die Saale vor, und im Norden wurden die Sachsen die Nachbarn der Thüringer. Das Land selbst, das Grenzland geworden war, geriet in Abhängigkeit vom Fränkischen Reich, die besonders seit dem Erstarken dieses Reiches unter den Karolingern im 8. Jahrhundert fühlbarer wurde. Um die Mitte dieses Jahrhunderts wurde die fränkische Grafschaftsverfassung im Lande eingeführt, deren Amtsträger zumeist aus den einheimischen Edelfreien genommen wurden. Damit ging fränkische Siedlung Hand in Hand, und zu gleicher Zeit erfolgte auch die planmäßige Christianisierung der Thüringer, die für kurze Zeit (741 bis 746) ein eigenes thüringisches Bistum in Erfurt schuf, das Land aber dann unmittelbar unter das Bistum Mainz stellte. Durch die ebenfalls in jener Zeit entstandenen Grundherrschaften mit ihren Immunitäten, deren größte von den Klöstern Hersfeld und Fulda abhingen, wurde aber die straffe Verwaltungsorganisation der Grafschaften bereits durchbrochen. Während des 9. Jahrhunderts sind dann mannigfache Ansätze zu einer eigenen politisch-militärischen Führung des thüringischen Stammes durch einen Herzog zu beobachten, namentlich in den gegen die Slawen geführten Kämpfen.
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2003 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Wahl, V. (2003). Land und Städte in Thüringen 1941. In: Wahl, V. (eds) Willy Flach (1903–1958). Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02941-6_21
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02941-6_21
Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-7400-1205-2
Online ISBN: 978-3-476-02941-6
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)