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Zeugnisse des Kalten Krieges. Emigrantenveröffentlichungen als Quelle zur sowjetischen Musikkultur der dreißiger und vierziger Jahre

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Zusammenfassung

Als der Historiker Mark Kulikowski im Jahr 1989 eine Bibliographie der Bib- liographien russischer Emigrantenveröffentliehungen seit 1917 vorlegte,1 ließ sich erstmals eine Ahnung von der Quantität eines Textkorpus gewinnen, aus dem bis dahin allenfalls einige Höhepunkte größere Bekanntheit erlangt hatten. Von den vielen Tausend Publikationen, die sich mit den von Kulikowski zu- sammengestellten Hilfsmitteln erschließen lassen, ist für die Erforschung der sowjetischen Musikgeschichte der dreißiger und vierziger Jahre zwar nur ein geringer Anteil von direkter Relevanz. Vielleicht spricht es für sich, daß ein mu- sikbezogener bibliographischer Wegweiser durch dieses Gebiet in Kulikowskis Arbeit fehlt und auch seither nicht hinzugekommen ist. Für den Musikfbrscher ist jedoch evident, daß auch in zahlreichen eigentlich nicht direkt musikbezoge- nen Veröffentlichungen, insbesondere in Memoiren, zumindest Randbemerkun- gen zu erwarten sind, die Aufschluß über das Bild der Emigranten von der sow- jetischen Musikkultur der dreißiger und vierziger Jahre geben. Damit eröffnet sich ein immenses Forschungsgebiet, in das hier mit der Charakterisierung eini- ger Beispiele und der mit ihnen verbundenen Problematik nur eingeführt werden kann.

Die Schreibweise der russischer Emigranten richtet sich in diesem Beitrag in der Regel nach den verwendeten Quellen.

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Notizen

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Weiss, S. (2004). Zeugnisse des Kalten Krieges. Emigrantenveröffentlichungen als Quelle zur sowjetischen Musikkultur der dreißiger und vierziger Jahre. In: Geiger, F., John, E. (eds) Musik zwischen Emigration und Stalinismus. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02920-1_14

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