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Engagement und Selbstbehauptung. Die Sinfonie in Prokof’evs Kantate zum zwanzigsten Jahrestag der Oktoberrevolution op. 74 (1936/1937)

  • Chapter
Musik zwischen Emigration und Stalinismus
  • 97 Accesses

Zusammenfassung

Sergej Prokof’evs Kantate zum zwanzigsten Jahrestag der Oktoberrevolution op. 74 gilt als „tönendes Manifest“ der Eingliederung des Komponisten in Staat und Gesellschaft der Sowjetunion.1 Es ist eine bereits äußerlieh überdimensionierte Partitur für Orchester, Militärkapelle und Chöre über Texte von Marx, Lenin und Stalin, an deren Vertonung Prokof ev über zwei Jahre hinweg, 1936 und 1937, hingebungsvoll arbeitete, ein zehnsätziges Werk von fast fünfzig Minuten Spieldauer, realisierbar mit einem Aufwand von, so der Komponist selbst, nicht weniger als fünfhundert Sängern und Instrumentalisten. Sechs der zehn Kantatensätze sind textgetragen. Davor und dazwischen stehen instrumentale Einlagen, ein Präludium und zwei Interludien in der ersten Werkhälfte, sowie, als vorletzter Satz, eine „Sinfonie“ (siehe Tafel 1 auf der folgenden Seite).

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Notizen

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Friedrich Geiger Eckhard John

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Schipperges, T. (2004). Engagement und Selbstbehauptung. Die Sinfonie in Prokof’evs Kantate zum zwanzigsten Jahrestag der Oktoberrevolution op. 74 (1936/1937). In: Geiger, F., John, E. (eds) Musik zwischen Emigration und Stalinismus. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02920-1_13

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02920-1_13

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01938-7

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