Zusammenfassung
Am 9. November 1918, als der Kaiser abdankte und die erste deutsche Republik ausgerufen wurde, liefen in Berlin Filme mit den Titeln: die sünden der väter, verlorene töchter, opium, im zeichen der schuld und die neuesten Folgen der Joe Jenkins- und Stuart Webbs-Detektivserien: der schweigende gast und der stier von salanda. Unberührt von den politischen Tagesereignissen, von Straßenkämpfen und Streiks, wurde im Kino ein breites Angebot an Unterhaltungsfilmen gezeigt — Melodramen, Komödien, Aufklärungs- und Kriminalfilme. Die Kultur des Alltags, zu der das Kino seit seinen Anfängen gehört, veränderte sich nicht durch Regierungswechsel und Parteideklarationen; das Interesse an Erotik und Exotik, Tabus und Verbrechen transzendierte die Politik. Wie zur Kriegszeit waren die Lichtspielhäuser voll mit bildhungrigen Zuschauern. Der deutsche Film um 1918/19 strebte nach Popularität: Kino für die Massen.
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Kaes, A. (1993). Film in der Weimarer Republik. In: Jacobsen, W., Kaes, A., Prinzler, H.H. (eds) Geschichte des deutschen Films. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02918-8_2
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