Zusammenfassung
Schon zu Lebzeiten sprach man von Kurd Laßwitz (1848–1910) als dem deutschen Jules Verne, womit seine literarische Tätigkeit als Science-Fiction-Autor gemeint war. Sein berühmter Roman Auf zwei Planeten wurde im Jubiläumsjahr 1997 neu verlegt und ist nicht der einzige des Autors.1 1905 erschien Aspira, der Roman einer Wolke, 1909 Sternentau, die Pflanze vom Neptunsmond.2 Doch ist unter Fachleuten seine Geschichte der Atomistik nicht weniger anerkannt. Laßwitz hatte mit einer Arbeit über Tropfen, welche an festen Körpern hängen und der Schwerkraft unterworfen sind promoviert, nachdem er Mathematik, Physik und auch Philosophie3 studiert hatte. Er wurde dann Gymnasiallehrer und blieb es zeit seines Lebens, da es ihm nicht gelang, die ersehnte akademische Laufbahn einzuschlagen. Er unterrichtete am Ernestinum in Gotha und schrieb gleichzeitig zahlreiche Artikel für Fachzeitschriften und Zeitungen, insbesondere für die Annalen der Physik und Chemie und die Vierteljahresschriftfür wissenschaftliche Philosophie. Eine preisgekrönte Schrift über Kants Lehre von Raum und Zeit veröffentlichte er im Jahre 1883; darüber hinaus war er an einer Ausgabe von Kants Werken beteiligt. Diese beachtliche Vielfalt läßt sich auf einen gemeinsamen Nenner bringen: Es ging ihm nämlich nicht nur um das ‚Ringen um Weltverständnis‘, das den naturwissenschaftlichen und philosophischen Arbeiten zugrundeliegt, sondern ausdrücklich um Popularisierung. In diesem Sinne veröffentlichte er auch 1909 den Band Wirklichkeiten, Beiträge zum Weltverständnis, eine Überarbeitung verschiedener Essays und Artikel.
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Literaturverzeichnis
Laßwitz, Kurd, 1997: Auf zwei Planeten. (Heyne). München.
Ders., 1906: Seifenblasen. Moderne Märchen. (Elischer). Leipzig.
Ders., 1907: Traumkristalle. Neue Märchen. (Elischer). Leipzig.
Ders., 1919: Empfundenes und Erkanntes. Aus dem Nachlass, Hans Lindau (Hg). (Elischer). Leipzig.
Ders., 1921: Wirklichkeiten, Beiträge zum Weltverständnis. (Elischer). Leipzig.
Ders., 1979: Das Neue Berlin. Bis zum Nullpunkt des Seins. Utopische Erzählungen. Hg. von Adolf Sckerl. Berlin.
Forschungsbibliothek Gotha (Hg.), 1981: Kurd Laßwitz. Handschriftlicher Nachlaß und Bibliographie seiner Werke. Gotha.
Cloître, Michel/Shinn, Terry, 1986: Enclavement et diffusion du savoir. In: Information sur les sciences sociales. 25, 1 (1986), S. 161–187. Londres, Beverly Hills, New Delhi.
Helmholtz, Hermann von, 1925: Natur und Naturwissenschaft. (Albert Langen). München.
Felt, Ulrike/Nowotny, Helga/Taschwer, Klaus, 1995: Wissenschaftsforschung, eine Einführung. (Campus). Frankfurt am Main, New-York.
Liebig, Justus, 1865: M. Sändig. Reden und Abhandlungen. Wiesbaden.
Virchow, Rudolf, 1878: Elwin Staude. Glaubensbekenntnis eines modernen Naturforschers. Berlin.
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Willmann, F. (2002). Kurd Laßwitz’ Popularisierungswerk: Wissenschaft im Märchen. In: Maillard, C., Titzmann, M. (eds) Literatur und Wissen(schaften) 1890–1935. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02901-0_5
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