Zusammenfassung
In dem, was sie ‚die Natur’ nennen, scheint den Menschen ein Stabiles, Konstantes, Invariantes ‚gegeben’ zu sein, vielleicht das einzig Verläßliche, das inmitten der Ungewißheit und der Unterbestimmtheit von Wahrheit bleibt, die in Erkenntniskulturen eingeschrieben ist. Doch auch ‚die Natur’ ist ein Name, mit dem sich das Problem verbindet, daß er eine ‚Grundrichtung der Betrachtung’ von Wirklichkeit bezeichnet, nicht mehr und nicht weniger — eine Grundrichtung der Invariantenbildung neben anderen. Die Benennungen und Bedeutungen von Natur sind verwoben in den Wandel der Bedeutungen von Kultur, dieses zeitabhängigen Universums von Zeichen und Symbolen, in denen sich Menschen als Menschen und in denen sie entsprechend ihren Selbstbegriffen ihre jeweiligen Welten von Dingen verstehen.
„Nature […] does not necessarily denote an object not fashioned by man, but merely the object represented as something existing apart from the representation.”
Charles Sanders Peirce1
„Natur“ bezeichnet nicht eine bestimmte Art der Gegebenheit der Dinge als solcher; sie bezeichnet vielmehr eine Grundrichtung der Betrachtung.
Ernst Cassirer2
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Sandkühler, H.J. (2002). Natur und Wissenskulturen. Zur Einführung. In: Natur und Wissenskulturen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02899-0_1
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