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»Befreyung von dem Joche fremder Tyranney«

Zur Stuttgarter Aufführungsgeschichte der Oper »Die Stumme von Portici«

  • Chapter
Musik in Baden-Württemberg
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Zusammenfassung

Die heute fast vællig in Vergessenheit geratene Oper »La Muette de Portici« (in deutscher Übersetzung »Die Stumme von Portici«, Musik: Daniel François Esprit Auber, Libretto: Eugène Scribe und Germain Delavigne)1 gehorte zu den großen Bühnenerfolgen des 19. Jahrhunderts. Sie wurde am 29. Februar 1828 an der Pariser Opéra uraufgeführt und verbreitete sich danach rasch über Europa. 1830 berichtet ein in der »Caecilia« erschienener Artikel:2

Mit dem entschiedensten Glücke wurde die Stumme in Frankreich, Teutschland und anderen Ländern gekrönt, und kein dramatisches Produkt der neuesten Zeit begeisterte wohl in höherem Grade den Enthusiasm der Kunstkenner sowohl als der Gesamtmasse des Publikums […] Die Stumme wird sich vielleicht ein Jahrhundert mindestens auf der Bühne erhalten, ihr Genre gehört allen Ländern, allen Zeiten, dem Gebildetsten wie den untersten Volksklassen an.

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Literatur

  1. Zur Orientierung seien kurz die wichtigsten Elemente der Handlung genannt: Prinz Alfonso (T), der Sohn des Vizekönigs von Neapel, hat — ohne seine Identität preiszugeben — das stumme Fischermädchen Fenella (Tanzsolistin) verführt und ihr die Ehe versprochen; er heiratet jedoch standesgemäß die spanische Prinzessin Elvira (S). Fenellas Bruder, der Fischer Masaniello (T), beschließt, die Schmach seiner Schwester zu rächen und ruft die Fischer zum Aufstand gegen die Obrigkeit auf. Zunächst trägt das Volk den Sieg davon. Elvira und Alfonso finden — von der Meute verfolgt — incognito in der Fischerhütte Masaniellos Schutz. Hier werden sie von Masaniellos Freund Pietro (B) erkannt, der ihren Kopf fordert. Masaniello muss jedoch das versprochene Gastrecht gewähren und wird so für die Seinen zum Verräter. Pietro bestraft ihn durch die Gabe eines Giftes, das ihm die Sinne raubt. Bei einem erneuten Angriff von Alfonsos Truppen stirbt Masaniellos, der Fischeraufstand wird niedergeschlagen und Fenella stürzt sich schließlich aus Verzweiflung in die Flammen des Vesuvs (vgl. Ulla Duwe, Artikel »La Muette de Portici«, in: Lexikon der Oper, Laaber 2002, hrsg. von Elisabeth Schmierer, Bd. 2, S. 215–219).

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  2. Ludwig Finscher, Artikel »La Muette de Portici«; in: Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters, München/Zürich 1986, S. 100–102, S.100.

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  3. Finscher zeigt, dass für den Gesamteffekt sowohl ein neuer Librettotypus als auch ein veränderter Inszenierungsstil, welcher Detailrealismus mit Ausstattungspomp und technischen Sensationen […] verbinde [t], maßgeblich waren (vgl. Ludwig Finscher, Aubers »La Muette de Portici« und die Anfänge der Grand Opéra, in: Festschrift für Heinz Becker, Laaber 1982, S. 87–105).

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  4. Vgl. hierzu: Sonia Slatin, Opera and revolution: La Muette de Portici and the Belgian revolution of 1830 revisited, in: The Journal of Musicological Research 3 (1979), S. 45–62.

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  5. Am 26. August 1846 war das Hoftheater nach Umbau neu eingeweiht worden (s. Rudolf Krauß, Das Stuttgarter Hoftheater von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, Stuttgart 1908, S. 208f.).

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  6. Rezension von Karl Almen, in: Neue Zeitschrift für Musik 72 (1931), S. 829.

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  7. Detaillierte Beschreibung der Titelblätter des Drucks s. Herbert Schneider, Chronologisch thematisches Verzeichnis sämtlicher Werke von Daniel François Esprit Auber (AWV), Hildesheim u. a. 1994.

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Enßilin, U. (2003). »Befreyung von dem Joche fremder Tyranney«. In: Günther, G. (eds) Musik in Baden-Württemberg. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02892-1_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02892-1_10

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01975-2

  • Online ISBN: 978-3-476-02892-1

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