Zusammenfassung
Der Volksmund bewahrt etwas vom allgemeinen Wissen über den Umgang mit Poesie: ›Sich einen Reim auf etwas machen‹ heißt, Sinn dort suchen, wo Schwerverständliches geäußert wurde. Wenn es denn stimmt, was Literaturwissenschaftler heute nicht müde werden zu betonen, dass ein literarischer Text immer etwas zu sagen hat, wovon er nicht spricht, so ist es angemessen, ihn als etwas Ungereimtes zu nehmen (auch wenn er als Gedicht daherkommt) um sich einen Reim darauf zu machen.
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Anmerkungen
Zu Kafkas Zeit stammten nahezu alle bekannten deutsch schreibenden Literaten Prags aus jüdischen Familien. Vgl.: Deutschsprachige Literatur aus Prag und den böhmischen Ländern 1900–1925. Hrsg. von Jürgen Born. München u. a. 1993/1997.
The Jewish Reception of Heinrich Heine. Hrsg. von Mark H. Gelber. Tübingen 1992;
Paul Peters: Die Wunde Heine. Zur Geschichte des Heine-Bildes in Deutschland. Darmstadt 1997.
Klaus Briegleb: Bei den Wassern Babels. Heinrich Heine, jüdischer Schriftsteller in der Moderne. München 1997, S. 5–20
Karl Kraus: Heine und die Folgen [1910]. — In: Ders.: Werke. Hrsg. von H. Fischer. München 1960. Bd. VIII, S. 200.
Theodor W. Adorno: Die Wunde Heine. — In: Ders.: Noten zur Literatur I. Frankfurt a. M. 1958, S. 144–152.
Vgl. Karlheinz Fingerhut: Die Funktion der Tierfiguren im Werke Franz Kafkas. Offene Erzählgerüste und Figurenspiele. Bonn 1969, S. 104 f., 144, 194 f.
Vgl. dazu Almuth Grésillon: La règle et le monstre: le mot-valise. Interrogations sur la langue, à partir d’un corpus de Heinrich Heine. Tübingen 1984.
Franz Kafka: Die Verwandlung. — In: Ders: Sämtliche Erzählungen. Hrsg. von Paul Raabe. Frankfurt a. M. 1975, S. 72.
Franz Kafka: [Betrachtungen über Sünde, Leid, Hoffnung und den wahren Weg] Nr. 57. — In: Ders.: Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande. Hrsg. von Max Brod. Frankfurt a. M. 1954, S. 45.
Vgl.: Andreas B. Kilcher: Die Sprachtheorie der Kabbala als ästhetisches Paradigma. Die Konstruktion einer ästhetischen Kabbala seit der Frühen Neuzeit. Stuttgart, Weimar 1998; Klaus Briegleb [Anm. 3];
Helmut Landwehr: Der Schlüssel zu Heines »Romanzero«. Hamburg 2001;
Karl Erich Grözinger: Kafka und die Kabbala. Das Jüdische im Werk und Denken von Franz Kafka. Frankfurt 1992;
Jean Firges: Vom Osten gestreut, einzubringen im Westen. Jüdische Mystik in der Dichtung Paul Celans. Anweiler 2000;
Jean Firges: Den Acheron durchquert ich. Einführung in die Lyrik Paul Celans. Tübingen 1999.
Rose Ausländer. Edition »Lyrik-Bühne« VI, Heft 24. Esslingen 2001 (Zusatz: »Kurz nach seinem Tod geschrieben und in der F.A.Z. erschienen«).
Jost Hermand: Ahasvers Rheinfahrt. Heines »Loreley«. — In: Ders.: Mehr als ein Liberaler. Über Heinrich Heine. Frankfurt a. M. 1993, S. 29–36.
Paul Celan: Gesammelte Werke in fünf Bänden. Hrsg. von Beda Allemann. Frankfurt a. M. 1983, Bd. III, S. 108.
Hermann Pongs: Franz Kafka. Dichter des Labyrinths. Heidelberg 1960, S. 60.
Vgl. Kurt Weinberg: Kafkas Dichtungen. Die Travestien des Mythos. Bern/München 1963, S. 123 ff.
Karlheinz Fingerhut: Intelligenter Eklektizismus. Über die fachdidaktische Anwendung literaturwissenschaftlicher Methoden. — In: Der Deutschunterricht 46 (1994), H. 5, S. 32–47.
Karlheinz Fingerhut: Auf den Flügeln der Reflexion in der Mitte schweben. Desillusionierung und Dekonstruktion. — In: Der Deutschunterricht 47 (1995), H. 6, S. 40–55;
Joseph A. Kruse: Heine und Fouqué. Romantischer Ausgangspunkt mit emanzipierten Folgen. — In: Heinrich Heine und die Romantik. Hrsg. von Markus Winkler. Tübingen 1997, S. 15–39.
Jürgen Fohrmann: Heines Marmor. — In: Heinrich Heine. Neue Wege der Forschung. Hrsg. von Christian Liedtke. Darmstadt 2000, S. 286–290.
Günter Kunert: Wir schreiben gemeinsam ein Gedicht [zu einem Auszug aus Heines Kondolenzbrief an Karl August Varnhagen von Ense vom 5. Februar 1840]. — In: Neue deutsche Literatur 20 (1972), H. 11, S. 6: »Die Tränen, die wir einmal fließen lassen, / sie werden schon nicht heiß und heftig rinnen. / Die Nachgeborenen dürften ohnehin nicht fassen / — sind wir erst einmal ganz von hinnen — // Was wir gewollt, was wir gelitten / wofür wir lebten und wofür wir starben […]«
Franz Kafka: »Das Schreiben versagt sich mir. Daher der Plan der selbstbiographischen Untersuchungen. Nicht Biographie, sondern Untersuchung und Auffindung möglichst kleiner Bestandteile. Daraus will ich mich dann aufbauen so wie einer, dessen Haus unsicher ist, daneben ein sicheres aufbauen will, womöglich aus dem Material des alten. […]«.- In: Nachgelassene Schriften und Fragmente II. Hrsg. von Jost Schillemeit. Frankfurt a. M. 1992, S. 373.
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Fingerhut, K. (2002). »Manchmal nur, in dunkeln Zeiten« Heine, Kafka, Celan Schreibweisen jüdischer Selbstreflexion. In: Kruse, J.A. (eds) Heine-Jahrbuch 2002. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02889-1_6
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-02889-1
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