Zusammenfassung
André Bazin mokiert sich in seiner Kritik der ‘politique des auteurs’ über die unkritische, kultische Verehrung, die seine jüngeren Cahiers-Kollegen manchen Regisseuren entgegenbrachten: „[T]he critics had […] begun by reading the signature at the bottom of the painting“ (zit.n. Hillier 1985, 253). Bazin irritiert, wie stark die Wahrnehmung eines Films vom Wissen um den Namen des Regisseurs abhängt: Die Signatur eines Künstlers stülpt sich gewissermaßen über das Werk und macht jede unvoreingenommene Betrachtungsweise unmöglich. Nun sei dahingestellt, ob Bazin bei seiner Kritik nicht dem Mythos vom jungfräulichen Blick aufsitzt. Wichtiger scheint mir die Frage zu sein, die in Bazins Analogie zur Bildenden Kunst anklingt: Wie nämlich organisiert das Kino die Zuschreibung eines Werks zu einem Künstler oder Autor? Was ist die Grenze der Leinwand und wo wäre demgegenüber die Zone der Signatur?
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Nitsche, L. (2002). An Schwellen des Autorenkinos. Zur Konstruktion von Autorschaft in den Paratexten des Films. In: Hitchcock — Greenaway — Tarantino. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02876-1_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02876-1_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-02876-1
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