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Zwischen Tabuisierung und deren Überwindung. Zum Friedenspreis des deutschen Buchhandels und seiner Tradition

  • Chapter
Tabu und Tabubruch
  • 213 Accesses

Zusammenfassung

Ute Frevert hat in dem zweiten Teil des Buches, das sie zusammen mit Aleida Assmann unter dem gemeinsamen Titel: Geschichtsvergessenheit — Geschichtsversessenheit herausgegeben hat, den Umgang mit der jüngsten Geschichte in den beiden deutschen Staaten und in der vereinigten Bundesrepublik problematisiert. Sehr viel Platz hat sie der Geschichtspolitik und den Gedächtnisstätten, Museen und Denkmälern sowie ihrer politisch-gesellschaftlichen und moralischen Funktion gewidmet. Sie thematisiert die öffentliche und die individuelle Erinnerung und deren Stellenwert in den ideologischen Debatten, die seit dem Ende der siebziger Jahre an Intensität zugenommen haben.1

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  1. Aleida Assmann/Ute Frevert: Geschichtsvergessenheit — Geschichtsversessenheit. Vom Umgang mit deutschen Vergangenheiten nach 1945. Stuttgart 1999. Frevert nennt die Holocaust-Serie, die Bitburg-Episode, die Weizsäcker-Rede, den Historikerstreit, die Jenninger-Rede, den Streit um das Holocaust-Mahnmal (im Zusammenhang mit der Diskussion um die Neue Wache in Berlin), das Goldhagen-Buch, die Wehrmachtsausstellung und den Film von Steven Spielberg Schindlers Liste.

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  2. Ute Frevert, in: Assmann/Frevert: Geschichtsvergessenheit — Geschichtsversessenheit, S. 281.

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  3. Zum Begriff der Generation als ‚Gedächtnis- und Erinnerungsort‘ und zum Generationenwechsel der deutschen Nachkriegszeit siehe u.a. Heinz Bude: Die Erinenrung der Generationen. In: Helmut König, Michael Kohlstruck, Andreas Wöll: Vergangenheitsbewältigung am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts. Wiesbaden 1998 (= Leviathan. Zeitschrift für Sozialwissenschaft. Sonderheft 18/1998), S. 69–85 und Michael Kohlstruck: Zwischen Geschichte und Mythologisierung. Zum Strukturwandel der Vergangenheitsbewältigung. In: ebd., S. 86–108.

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  4. Dazu vgl. Frevert, in: Assmann/Frevert: Geschichtsvergessenheit — Geschichtsversessenheit, S. 151–157.

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  5. Lothar Müller: Der abgesperrten Weltluft den deutschen Raum öffnen. Wiedergelesen: Alle Reden der Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels/Ehrliche und unehrliche Auskünfte zur inneren Verfassung der Bundesrepublik, FAZ v. 7.1.1999, S.44.

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  6. Friedrich Wittig: Über den Friedenspreis. In: Friedenspreis des deutschen Buchhandels Reden und Würdigungen 1951–1960. Hg. v. Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Frankfurt a.M., S. 6.

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  7. Ebd., S.11.

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  8. Ebd., S. 5.

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  9. Theodor Heuss: Albert Schweitzer. In: Friedenspreis des deutschen Buchhandels Reden und Würdigungen 1951–1960, S. 21.

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  10. Ernst Reuter: Rede anläßlich der Verleihung des Friedenspreises an Romano Guardini. In: Friedenspreis des deutschen Buchhandels Reden und Würdigungen 1951–1960, S. 35.

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  11. Ebd., S. 38f. und 42.

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  12. Assmann, in: Assmann/Frevert: Geschichtsvergessenheit — Geschichtsversessenheit, S. 47.

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  13. Ebd., S. 45.

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  14. Dazu vgl. Müller: Der abgesperrten Weltluft den deutschen Raum öffnen: Theodor Heuss trug „zur Etablierung des Friedenspreises als einer unpolitischen Instanz mit politischer Ausstrahlung. […] Er gab damit einen Ton vor, der gerne aufgegriffen wurde. Gewiß, es ging stets um das Große Ganze, um den ‚Geist der Humanität‘, um Antworten auf ein ‚entsetzliches Inferno‘. Aber beim Wiederlesen der von Anekdoten, persönlichen Reminiszenzen und Gesten der Intimität durchsetzten frühen Preisreden überlagert nicht selten der Eindruck privater Vorabvertrautheit eines privaten Honoratiorenzirkels das Historienbild einer gesetzgebenden Versammlung zur inneren Verfassung der Bundesrepublik.“

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  15. Theodor Heuss: Festansprache. Zu: Hannah Arendt: Humanitas. In: Friedenspreis des deutschen Buchhandels Reden und Würdigungen 1951–1960, S. 208.

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  16. Werner Bergengruen: Reinhold Schneider. In: Friedenspreis des deutschen Buchhandels Reden und Würdigungen 1951–1960, S. 116.

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  17. Martin Buber: Das echte Gespräch und die Möglichkeit des Friedens. In: Friedenspreis des deutschen Buchhandels Reden und Würdigungen 1951–1960, S. 67.

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  18. Müller: Der abgesperrten Weltluft den deutschen Raum öffnen.

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  19. Hannah Arendt: Humanitas. In: Friedenspreis des deutschen Buchhandels Reden und Würdigungen 1951–1960, S. 168.

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  20. Karl Jaspers: Wahrheit, Freiheit und Friede. In: Friedenspreis des deutschen Buchhandels Reden und Würdigungen 1951–1960, S. 172.

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  21. Hannah Arendt: Humanitas, S. 170.

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  22. Alexander Mitscherlich: Über Feindseligkeit und hergestellte Dummheit. In: Friedenspreis des deutschen Buchhandels Reden und Würdigungen 1966–1975. Hg. v. Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Frankfurt a.M., S. 151.

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  23. In der Preisverleihung an Bloch sieht Müller eine Zäsur: die Kritiker der Gesellschaft seien neben deren Repräsentanten zu Wort gekommen.

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  24. Fritz Stern: Dank. In: Ansprachen anläßlich der Verleihung des Friedenspreises. Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Frankfurt a.M. 1999, S. 32.

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  25. Vgl. Aleida und Jan Assmann: Niemand lebt im Augenblick. Ein Gespräch mit den Kulturwissenschaftlern Aleida und Jan Assmann über deutsche Geschichte, deutsches Gedenken und den Streit um Martin Walser. In: Die Zeit v. 3.12.1998.

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  26. Assmann: in: Assmann/Frevert: Geschichtsvergessenheit — Geschichtsversessenheit, S. 91. Vgl. Gesine Schwan: Politik und Schuld. Die zerstörerische Macht des Schweigens. Frankfurt a.M. 1997 und Helmut Dubiel: Niemand ist frei von der Geschichte. Die nationalsozialistische Herrschaft in den Debatten des Deutschen Bundestages. München 1999.

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  27. Siegfried Lenz: Am Rande des Friedens. In: Ders.: Über das Gedächtnis. Reden und Aufsätze. Hamburg 1992, S. 85–103, hier S. 94ff.

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  28. Günter Grass: Laudatio. In: Zeit, sich einzumischen. Die Kontroverse um Günter Grass und die Laudatio auf Yaşar Kemal in der Paulskirche. Hg. v. Manfred Bissinger und Daniela Hermes. Göttingen 1998, S. 15.

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  29. Ebd., S. 17.

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  30. Ebd., S. 23.

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  31. Ebd., S. 26.

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  32. Vgl. z.B. Siegfried Lenz: Über das Gedächtnis. In. Ders.: Über das Gedächtnis: Reden und Aufsätze. Hamburg 1992, S. 17: „Wir wurden in jüngster Zeit Zeugen eines Gedächtnisschwunds, der vielerorts Erbitterung und Scham hervorrief. Von ihrem Gedächtnis verlassen — oder doch willig genug, sich von ihm zu amputieren-, fanden sich deutsche Geschäftsleute bereit, Panzer und Kampfflugzeuge, Ausrüstungsgerät für chemische Fabriken und nukleartechnisches Wissen in den Nahen Osten zu liefern; und zwar in Länder, die sich nach eigenem Bekenntnis mit Israel im Kriegszustand befinden.“

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  33. Zu Martin Walsers Friedenspreisrede siehe Joanna Jabłkowska: Zwischen Heimat und Nation. Das deutsche Paradigma? Zu Martin Walser. Tübingen [vorauss. 2002], S. 163–206.

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  34. Martin Walser: Die Banalität des Guten. Erfahrungen beim Verfassen einer Sonntagsrede aus Anlaßder Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. In: FAZ v. 12.10.1998.

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Jabłkowska, J. (2002). Zwischen Tabuisierung und deren Überwindung. Zum Friedenspreis des deutschen Buchhandels und seiner Tradition. In: Eggert, H., Golec, J. (eds) Tabu und Tabubruch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02873-0_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02873-0_2

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