Gefühl und Geschlecht — Stimmen von der Antike bis zur Gegenwart

Zusammenfassung

Die folgende Textauswahl erhebt selbstverständlich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Dennoch bietet bereits diese Zitatsammlung trotz der fehlenden detaillierten Kontextualisierungen einen erhellenden Einblick in den Zusammenhang von Gefühl und Geschlecht. Während Texte über die Leidenschaften zunächst geschlechtsneutral wirken, weil von dem ›Mann‹ oder den ›Männern‹ im universellen Sinne die Rede zu sein scheint, sind es die meist nur auf Männer bezogenen Beispiele (Herrscher, Könige, Gelehrte, Knaben und Liebhaber) oder flüchtige Randbemerkungen, die die Leserinnen und Leser eines Besseren belehren: So spricht Aristoteles von » Unmännlichkeit« im Kontext der Scham¹ und von der Mannhaftigkeit im Zusammenhang mit Zorn. Die Rede über die Gefühle ist nie geschlechtsneutral und ebensowenig kann das Sprechen über die Geschlechter darauf verzichten, die Emotionen für die eigene Argumentation heranzuziehen.