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Multidimensional

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Zusammenfassung

Ich kann nicht genau sagen, wann ich zum erstenmal Musik von Bach gehört habe. Da ich in einem Elternhaus aufgewachsen bin, das gut katholisch war, gehörte der regelmäßige Kirchgang selbstverständlich dazu. In unserer katholischen Kirche gab es allerdings keine Musik von Bach, denn damals war Bach noch synonym mit »protestantisch«, und erst durch meinen Orgellehrer, den evangelischen Kantor unseres Stadtteils, lernte ich seine Werke kennen. Schon als Sechsjährigen schleppten mich meine Eltern mit in seine Orgelkonzerte, die Willy Wemheuer — das war sein Name — in Essen-Stoppenberg auf erstaunlich hohem Niveau spielte. Regelmäßig schlief ich in diesen Konzerten ein, sehr zur Erheiterung meines Bruders, der mich kurzerhand für nicht kulturfähig erklärte. Allerdings war es gar kein richtiger Schlaf, sondern mehr eine Versenkung, ein trance-artiger Zustand, in den mich die multidimensionale Musik von Bach versetzte. Das glaubt mir aber bis heute keiner.

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Friedemann Kluge

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© 2002 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Gabriel, T. (2002). Multidimensional. In: Kluge, F. (eds) Begegnungen mit Bach. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02867-9_34

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02867-9_34

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01910-3

  • Online ISBN: 978-3-476-02867-9

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

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