Zusammenfassung
Arnold Schönberg hoffte noch stets auf eine Verständigung mit Josef Matthias Hauer und dachte sogar an die Möglichkeit einer zukünftigen Zusammenarbeit, als er dem empfindlichen Kollegen am 1. Dezember 1923 in einem umfangreichen Brief schrieb:
„Wir suchen vielleicht beide dasselbe und haben wahrscheinlich verwandtes gefunden. Ich bin dabei ausgegangen von dem Bestreben für das nicht mehr anwendbare Prinzip der Tonalität ein neues, den veränderten Bedingungen entsprechendes, aufzustellen: theoretisch nämlich. Mir handelt es sich ausgesprochen dabei um gar keine anderen Theorien, als um die Methoden der »Komposition mit 12 Tönen’, wie ich das — nach vielen Irrtümern und Abschweifungen — heute (hoffentlich endgültig) nenne. Ich glaube — wieder einmal seit 15 Jahren — einen Schlüssel gefunden zu haben. Wahrscheinlich wird das ursprünglich unter dem Titel ,Die Lehre vom musikalischen Zusammenhang’ seit cca. 10 Jahren geplante, oft skizzierte und ebensooft verworfene, immer wieder neu abgegrenzte und wieder erweiterte Buch schließlich diesen bescheidenen Titel erhalten: ,Die Komposition mit 12 Tönen’.”1
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Notizen
Arnold Schönberg, Briefe, hg. von Erwin Stein, Mainz 1958, S. 108.
Vgl. Alexander Goehr, „Schönberg’s Gedanke Manuscript“, in: Journal of the Arnold Schoenberg Institute 2/1 (Oktober 1977), S. 4–33.
Arnold Schönberg, Stil und Gedanke. Aufsätze zur Musik (Gesammelte Schriften I), hg. von Ivan Vojtech, Frankfurt a.M. 1976, S. 72.
Hans Heinz Stuckenschmidt, Arnold Schönberg. Leben, Umwelt, Werk, Zürich / Freiburg i.Br. 1974, S. 270.
Arnold Schönberg, Texte, Wien 1926, S. 32.
Jan Maegaard, Studien zur Entwicklung des dodekaphonen Satzes bei Arnold Schönberg, Kopenhagen 1972, Bd. I, S. 120. Die Wortwahl des verdienten Autors mutet hier allerdings einigermaßen seltsam an. Denn was immer Schönberg im Zusammenhang mit einem bestimmten Projekt zu Papier brachte, hatte eine gewisse Bedeutung für den Schaffensprozeß, oft genug, gerade weil er danach andere Richtungen einschlug. In diesem Sinn war und bleibt so gut wie nichts in seinem Nachlaß „unbedeutend“, insbesondere natürlich in Fällen, wo er ein begonnenes Stück nach einer gewissen Anzahl von Takten unvollendet liegen ließ.
Vgl. Walter B. Bailey, Programmatic Elements in the Works of Schoenberg, Ann Arbor 1984, S. 133.
Theodor W. Adorno, „Musikalien. Arnold Schönberg: Suite für kleine Klarinette, Klarinette, Baßklarinette, Geige, Bratsche, Violoncello und Klavier op. 29; III. Streichquartett op. 30“, in: Die Musik 20 (1928), S. 605.
Vgl. Claudio Spiess, „Vortrag / 12 T K / Princeton“, in: Perspectives of New Music 13 (1974/75), S. 67.
Arnold Whittall, Schoenberg Chamber Music, Seattle 1972, S. 50.
Josef Rufer, Die Komposition mit zwölf Tönen, Berlin / Wunsiedel 1952, S. 155.
Curt Sachs, Rhythm and Tempo, New York 1953, S. 374.
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Ringer, A.L. (2002). Instrumentalkomposition „mit zwölf Tönen”. In: Arnold Schönberg Das Leben im Werk. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02864-8_15
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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