Gyu Chang Kim: Vermittlungs- und Übersetzungsgeschichte Goethes in Korea. Frankfurt am Main u. a. 2001, 207 S.

Zusammenfassung

Die Verehrung, die Goethe in Japan und Korea nach wie vor genießt, hat etwas Merkwürdiges an sich, wenn man sie mit deutschen Augen betrachtet: Was mag eine so andersartige Kultur gerade an den Weimarer Olympier binden? Warum fixiert sich das ostasiatische Interesse an Deutschland und der deutschen Literatur so sehr auf den Autor des Wertherund des Faust? Die von Gotthart Wunberg (Tübingen) betreute Dissertation nennt jetzt durchaus einleuchtende Gründe für das, was von außen so unbegreiflich anmutet. Indem sie die koreanische Auseinandersetzung mit Goethe „eingebettet in ihre ,ostasiatischen‘ und europäischen Kontexte“ (S. 11) reflektiert, richtet die Studie ihr Erkenntnisinteresse vorrangig auf die ,Venmittlungs- und Übersetzungsgeschichte‘ von Goethes Persönlichkeit und Werk in Korea, einem zwischen 1905 und 1945 wieder einmal unter japanischer Herrschaft stehenden Land: „Mit ,Wirkung‘ soll nicht einfach nur das Vorhandensein von Übersetzungen oder die Bezugnahme auf Goethe in der koreanischen Literatur gefaßt werden, sondern vor allem Reaktionsmuster koreanischer Goethe-Rezipienten, woraus sich erst eine gesellschaftliche Relevanz von Goethes ,Wirkung‘ ergibt“ (S. 11).