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Eíkones: zur Inszenierung der Bilder in Goethes Romanen

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Zusammenfassung

Vergangenes in ein Bild zu verwandeln1 zählt zu den Talenten des Architekten in den Wahlverwandtschaften, Bilder in Lebendiges zu jenen des Autors Goethe. Deutlich werden die Gaben des einen wie des anderen mit dem Wirken des jungen Meisters der Einbildungskraft im Kreise der Wahlverwandten, jedenfalls jener, die zu Beginn des zweiten Teils noch zugegen sind: Ottilie, Charlotte und das ungeborene Kind. Hatte der erste Teil — von der Chemie bis zur Statik, von der Bau- und Gartenkunst bis zur Diätetik, Ökonomie und Verwaltung2 — vor allem unter der Fatalität rationalistischer Diskurse gestanden, so fällt der Text im zweiten Teil unter ein anderes Gesetz, unter das der Bilder.

Habilitationsvortrag an der Universität Wien am 11. April 2000. Mein Dank für die Finanzierung des zugrundeliegenden Forschungsprojekts gilt dem Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank.

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Notizen

  1. Vgl. Jeremy Adler: „Eine fast magische Anziehungskraft. Goethes „Wahlverwandtschaftenund die Chemie seiner Zeit. München 1987; Norbert W. Bolz (Hrsg.): Goethes „Wahlverwandtschaften“. Kritische Modelle und Diskursanalysen zum Mythos Literatur. Hildesheim 1981; sowie meine Habilitationsschrift Diätetik und Askese. Zur Dialektik der Aufklürung in Goethes Romanen. München 2001.

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  2. Vgl. Annemarie Gethmann-Siefert/Otto Pöggeler (Hrsg.): Kunst als Kulturgut. Die Bildersammlung der Brüder Boisserée — ein Schritt in der Begründung des Museums. Bonn 1995.

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  13. Hans Blumenberg: Die Arbeit am Mythos. Frankfurt/M. 1979. Vgl. auch Christoph Janune: Vom „Garten des Alcinous“ zum „Weltgarten. Goethes Begegnung mit dem Mythos im aufgeklärten Zeitalter. In: GJb 1988, S. 93–114. Zur zunehmenden Bedeutung des Mythos als andere Struktur der Wekerfassung und -darstellung in Goethes Romanen auch Hannelore Schlaffer: „Wilhelm Meister“ — Das Ende der Kunst und die Wiederkehr des Mythos. Stuttgart 1980.

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  14. Vgl. Peter Utz: Das Auge und das Ohr im Text. Literarische Sinneswahrnehmung in der Goethezeit. München 1990; Gabriele Dürbeck: Einbildungskraft und Aufklärung. Perspektiven der Philosophie, Anthropologie und Ästhetik um 1750. Tübingen 1998; Albrecht Koschorke: Körperstirince und Schriftverkehr. Mediologie des 18. Jahrhunderts. München 1999.

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  15. Wakraud Wiethölter: Legenden. Zur Mythologie von Goethes „Wahlverwandtschaften“. In: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 56 (1982), S. 1–64; Bernhard Buschendorf: Goethes mythische Denkform. Zur Ikonographie der „Wahlverwandtschaften“. Frankfurt/M. 1986.

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Jochen Golz Bernd Leistner Edith Zehm

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Egger, I. (2002). Eíkones: zur Inszenierung der Bilder in Goethes Romanen. In: Golz, J., Leistner, B., Zehm, E. (eds) Goethe-Jahrbuch. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02861-7_21

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  • Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart

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