Rose Unterberger: Die Goethe-Chronik

Zusammenfassung

So zahlreich biographische Darstellungen zu Goethe auch sind, so selten sind selbständig veröffentlichte chronologische Ubersichten zu seinem Leben und Werk, zumal wenn man von den illustrierten, Text und Bild kombinierenden Chroniken einmal absieht. Vor siebzig Jahren entstand die Chronik von Goethes Leben von Flodoard von Biedermann, neubearbeitet von Franz Götting, zuletzt 4. Auflage 1963. Ursprünglich nicht als eigenständige Publikation erschien die Zeittafel zu Goethes Leben und Werk von Heinz Nicolai im 14. Band der Hamburger Goethe-Ausgabe (HA), dann einzeln veröffentlicht 1964. Eine andere Art der Darstellung verfolgt die achtbändige Dokumentation Goethes Leben von Tag zu Tag von Robert Steiger und Angelika Reimann, Zürich 1982–1996, die Vollständigkeit, keine Übersichtlichkeit anstrebt. Diese bieten die versteckten Chroniken, so die Zeittafeln in der II. Abteilung der Frankfurter Goethe-Ausgabe (FA) und die synoptisch aufgebauten Chronologien im Ergänzungsband des Goethe-Handbuchs und im Katalog Wiederholte Spiegelungen. Weimarer Klassik 1759–1832, alle erschienen Ende der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts, wobei die zuerst genannten Goethes Leben, Schriften, Zeit- und Kulturgeschichte einander gegenüberstellen, letztere die Lebensläufe Goethes, Schillers, Herders, Wielands mit der Landes- und Weltgeschichte zusammenbringen. Rose Unterberger kombiniert die „Möglichkeiten“ dieser Vorgängerchroniken (Vorwort, S. 8), als da sind im wesentlichen die Synopse und die Nachprüfbarkeit der Angaben durch Quellennachweise.