Zusammenfassung
Ankunft im Alltag lautet der Titel einer Prosaarbeit, die 1961 in der DDR erschienen ist. In ihr wird von drei jungen Leuten erzählt — einer Frau und zwei Männern -, die nach dem Abitur ein einjähriges betriebliches Praktikum ableisten und dabei in der ihnen fremden Arbeitswelt auf vielfältige, neue Erlebnisbereiche und Konfliktsphären stoßen, auf Herausforderungen und Schwierigkeiten, auch untereinander, aus denen sie lernen, mit denen sie sich entwickeln und nach deren Überwindung sie zu guter Letzt »ankommen« im Alltag der DDR. Von Prägungen und Erfahrungsbildung ist die Rede, von alten Denkmustern und neuen Einsichten, die, nach einer Fülle handlungs- und spannungsreich durchlebter Episoden, am Ende zu einer neuen sozialen und personalen Identität führen, zu einem glückenden Ausgleich zwischen Anspruch und Wirklichkeit, Erwartung und Enttäuschung, Hoffnung und Alltagsleben. Dieses Buch ist in mehr als einer Hinsicht ein zeitgeschichtliches Dokument. Seine Autorin heißt Brigitte Reimann (1933–1975). Sie gehörte — wie Christa Wolf und Hermann Kant, Karl-Heinz Jakobs und Günter de Bruyn, Werner Bräunig und Erik Neutsch — zu jener Generation der um 1930 Geborenen, die, ohne politische Verantwortung zu tragen, Drittes Reich und Zweiten Weltkrieg noch erlebt hatten. Die DDRbildete den politisch-moralischen Resonanzraum ihrer Sozialisation, eine unbefragbare Instanz von gleichsam väterlich-strenger Autorität.
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Schnell, R. (1993). Zwischen Ankunft und Abschied (1961–1976). In: Geschichte der Deutschsprachigen Literatur Seit 1945. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02852-5_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02852-5_5
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00914-2
Online ISBN: 978-3-476-02852-5
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