Zusammenfassung
Wiener seid froh! — Oho, wie so?
No so blickt nur um! — i bitt’ warum?
Ein Schimmer des Lichts! — Wir seh’n noch nichts.
Ei Fasching ist da! — Ach so, na ja.
Was der vielbeschäftigte Gelegenheitsdichter Josef Weyl am Vorabend des Wiener Karnevals 1867 zusammenreimte, ist im Bekanntheitsgrad deutlich hinter der Musik zurückgeblieben, welche diese Worte begleitete. Ursprünglich hatte Johann Strauss seine Walzerfolge An der schönen blauen Donau wohl kaum für die Faschingsliedertafel des Wiener Männergesangvereins gedacht. Doch da er bereits 1865 die Komposition eines Walzers versprochen hatte, ließ man sich nun nicht mit dem angebotenen Arrangement einer Polka abspeisen. So griff Strauss auf den Donau-Walzer zurück, den er bereits im Sommer zuvor skizziert hatte. In einer Adaption — ohne Introduktion und Coda — erlebte die blaue Donau am 15. Februar 1867, unterlegt vom eingangs zitierten Text, ihre Uraufführung vor einem „enthusiastisch applaudirende[n] Publikum“, das nicht eher ruhte, „bis diese reizenden Weisen da capo gesungen wurden“.1
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Literatur
Schönherr, Max: Modelle der Walzerkomposition — Grundlagen zu einer Theorie des Walzers, in: ÖMZ 30, 5/6 (1975), 286ff.
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Bernnat, A. (2002). Modellhafte Individualität. In: Schwab-Felisch, O., Thorau, C., Polth, M. (eds) Individualität in der Musik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02839-6_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02839-6_8
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-02839-6
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