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Hans Pfitzner in der Weimarer Zeit — eine Situationsbeschreibung

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Book cover Hans Pfitzner und der Nationalsozialismus
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Zusammenfassung

Hans Pfitzner wurde im Jahr 1869 geboren und war somit zu Beginn des „Dritten“19 Reiches schon längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Sein Biograph Walter Abendroth sah im Rückblick den Höhepunkt von Hans Pfitzners Leben etwa in dessen 60. Lebensjahr und stellte fest: „Dieses Maß der äußeren Geltung hat Pfitzner seither nicht wieder erreicht.“20

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Notizen

  1. Abendroth, Walter „Hans Pfitzner in unserer Zeit“ im „Programmheft der Bayerischen Staatsoper ‚Münchner Festspiele‘“, München 1954, S. 156–159.

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  2. Vgl. zu Pfitzners Straßburger Position die Erinnerungen seines Zeitgenossen Wollenberg, wo es heißt: „Nur Übelwollende können verkennen, was die Straßburger Oper seinem Wirken als Dirigent und Regisseur verdankt hat. Auch das Schauspiel, welches eine Reihe tüchtiger Kräfte besaß, erhielt durch ihn die wertvollsten Anregungen. Erfreulicherweise fügte sich der Intendant des Stadttheaters, der kluge Maximilian Wilhelmi, willig in eine gewisse Beschränkung seiner Machtbefugnisse.“ (Wollenberg, Robert „Erinnerungen eines alten Psychiaters“, Stuttgart 1931, S. 118).

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  3. Vgl. Adamy, Bernhard „Pfitzners kranker Sohn“ in Musik in Bayern. Halbjahresschrift der Gesellschaft für Bayerische Musikgeschichte e. V“, Heft 32, 1986, S. 5–42.

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  4. Werner Egk, der Peter Pfitzner in seiner Berliner Zeit kennenlernte, berichtete, daß Pfitzner seinen Sohn angeblich die Koffer vor die Türe gestellt haben soll, weil dieser in Pfitzners Abwesenheit Musik von Puccini auf dem Flügel gespielt hatte. Peter habe darauf einen Zettel in seinem leergeräumten Zimmer vorgefunden, auf welchem gestanden habe: „Deine Sachen stehen beim Spediteur. Du bist verstoßen. Vater“ (Egk, Werner „Die Zeit wartet nicht“, Percha am Starnberger See 1973, S. 168). Zu weiteren Informationen über Peter Pfitzner vgl. auch Brosche, Günter „Der Pfitzner-Bestand der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek“, S. 75 ff.

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  5. Dies dürfte Pfitzner umso größeren Kummer bereitet haben, als seit 1913 mit z. B. der „Ariadne“ das Werk von Richard Strauss durchaus Eingang in den Spielplan der Festspiele gefunden hatte, der sonst nur Werke von Richard Wagner und Mozart bot. Zwischen 1920 und 1924 (unter dem Intendanten Zeiss) konnte der Festspielplan dann auch so erweitert werden, daß Pfitzners Werke darin aufgenommen waren, als aber C. v. Franckenstein seine zweite Intendantenperiode begann, kehrte man wieder zu der alten Dreiteilung Mozart, Wagner und Strauss zurück. Vgl. dazu Rosendorfer, Herbert „Die musikalische Dreifaltigkeit. Über die wechselvolle Geschichte der Münchner Opernfestspiele“ in Zehetmair, Hans und Schläder, Jürgen (Hrsg.) „Nationaltheater. Die Bayerische Staatsoper“, München 1992, S. 86–100.

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  6. Werner, Bruno E. „Literatur und Theater in den zwanziger Jahren“ in Reinisch, Leonhard (Hrsg.) „Die Zeit ohne Eigenschaften“, Stuttgart 1961, S. 50–81.

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  7. Walter, Michael „Hitler in der Oper: deutsches Musikleben 1919–1945“, Stuttgart und Weimar 1995, S. 101 ff.

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  8. Hübscher, Arthur „Leben mit Schopenhauer“, Frankfurt/Main 1966, S. 50 ff.

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  9. Cossmann, Paul „Deutsche Wärme“, Artikel aus dem Jahr 1920, wiederveröffentlicht in Süddeutsche Monatshefte (Hrsg.) „Paul Nikolaus Cossmann zum sechzigsten Geburtstage am 6. April 1928“, München und Berlin 1929, S. 123–128.

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  10. Hallgarten, George W. F. „Als die Schatten fielen. Erinnerungen vom Jahrhundertbeginn zur Jahrtausendwende“, Frankfurt/Main und Berlin 1969, S. 73.

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  11. Müller, Alexander von „Hofmiller, Coßmann (sic) Pfitzner. Ein Freundestrio. Aus dem Kreis um die Süddeutschen Monatshefte“, Hörbild-Manuskript, Sendezeit 13. 8. 1955, 16.00–16.40 Uhr, Staatsbibliothek München HS, o. Sign., S. 8 (auch abgedruckt in „Mitteilungen der Hans Pfitzner-Gesellschaft“, fortan zitiert als MHPG, hier Mai 1956, „Ein Freundestrio“ S. 1–9).

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  12. Cossmann, Paul „Krieg“, ein Artikel aus dem September 1914, wiederveröffentlicht in Süddeutsche Monatshefte (Hrsg.) „Paul Nikolaus Cossmann zum sechzigsten Geburtstage am 6. April 1928“ München und Berlin 1929, S. 63.

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  13. Sinsheimer, Hermann „Gelebt im Paradies. Erinnerungen und Begegnungen“, München 1953, S. 222.

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  14. Allerdings war Robert Hallgarten wohl nicht, wie sie sich später zu erinnern glaubte, offizieller Mitherausgeber (Hallgarten, Constanze „Als Pazifistin in Deutschland. Biographische Skizze“, Stuttgart 1956, S. 19), sondern sein Vater, Charles Hallgarten, hatte Geld in die Zeitschrift gesteckt, um Naumann ein Forum verschaffen zu können; im Zuge der Erstarkung der Position Cossmanns verlor R. Hallgarten aber an Einfluß und das Projekt entglitt ihm. Vgl. dazu Hallgarten, George W. F. „Als die Schatten fielen. Erinnerungen vom Jahrhundertbeginn zur Jahrtausendwende, S. 67.

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  15. Theweleit, Klaus „Männerphantasien“, Bd. 2 „Männerkörper. Zur Psychoanalyse des weißen Terrors“, (Taschenbuchausgabe), München 1995, S. 75.

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  16. Vgl. Brief Oswald Spengler an Paul Cossmann vom 1. 12. 1923 in Koktanek, Anton M. und Schröter, Manfred (Hrsg.) „Oswald Spengler Briefe 1913–36“, München 1963, S. 289.

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  17. Müller, Karl Alexander von „Paul Nikolaus Cossmanns Ende“ in Hochland. Monatsschrift begründet von Carl Muth vom April 1950, S. 368–379, hier S. 372.

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  18. Hübscher, Artur „Politik und Kunst“ in den Süddeutschen Monatsheften vom Oktober 1932, S. 38–39, hier S. 38.

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  19. Pfitzner, Hans „Voraussage“ in Süddeutsche Monatshefte vom Dezember 1914, S. 456.

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  20. Vgl. Vogt, Hans „Hans Pfitzner. Erinnerungen an den Menschen — Gedanken zum Werk“ in MHPG o.M. 1994, S. 20–36, hier S. 21.

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  21. Abendroth, Walter (Hrsg.) „Hans Pfitzner. Reden, Schriften, Briefe“, Berlin-Frohnau und Neuwied am Rhein 1955, S. 196.

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  22. Rentsch, Detlev „Hans Pfitzners Schriften über Musik und Musikkultur“, hektographiertes Manuskript, Dissertation an der philosophischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1983, S. 5.

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  23. Tessmer, Hans „Hans Pfitzners Schriften“ in Berliner Börsen Zeitung vom 5. 5. 1934, o. P.

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  24. Ermen, Reinhard „Musik als Einfall. Hans Pfitzners Position im ästhetischen Diskurs nach Wagner“, Aachen 1986, S. 111.

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  25. John, Eckhard „Musikbolschewismus. Die Politisierung der Musik in Deutschland 1918–1938“, Stuttgart und Weimar 1994, S. 57.

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  26. Riezler, Hans „Hans Pfitzner und die deutsche Bühne“, München 1917, S. 11.

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  27. Bekker, Paul „Beethoven“, Berlin 1911.

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  28. Bekker, Paul „Beethoven“, Berlin 19122, Vorwort zur zweiten Auflage, datiert mit „Ostern 1912“.

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  29. Lüthge, Wilhelm „Hans Pfitzner“, Leipzig 1924, S. 59.

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  30. Blessinger, Karl „Die Überwindung der musikalischen Impotenz“, Stuttgart 1920, S. 3. Vgl. zu Karl Blessinger auch Wulf, Joseph „Musik im Dritten Reich. Eine Dokumentation“, S. 475 f.

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  31. Berg, Alban „Die musikalische Impotenz der ‚neuen Ästhetik‘ Hans Pfitzners“, wieder abgedruckt in Berg, Alban „Glaube, Hoffnung und Liebe. Schriften zur Musik“, Leipzig 1981, S. 191–204, hier S. 202.

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  32. Bekker, Paul „Impotenz oder Potenz? Eine Antwort an Herrn Professor Dr. Hans Pfitzner“ (1920) in Bekker, Paul „Kritische Zeitbilder“, S. 310–326, hier S. 326.

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  33. Bekker, Paul „Briefe an zeitgenössische Musiker“ Berlin 1932, S. 80–90, hier S. 88/89.

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  34. Fleischer, Hans „Die Bürgschaft. Oper von Kurt Weill“ in Deutsche Bühnenkorrespondenz vom März 1932, hier entnommen aus: Prieberg, Fred K. „Musik im NS-Staat“, S. 38. Eine ähnliche Formulierung findet man u. a. bei

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  35. Hille, Willi „Nationalisierung der deutschen Musik“ in Die Musik vom Juni 1933, S. 666–669. Zu beachten ist allerdings, daß der Ausdruck von der „musikalischen Impotenz nicht von Pfitzner geprägt wurde, wie z. B. Eva Rieger annimmt (

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  36. Rieger, Eva „Frau Musik & Männer-Herrschaft. Zum Ausschluß der Frau aus der deutschen Musikpädagogik Musikwissenschaft und Musikausübung“, Kassel 19882, S. 115). Vielmehr kann man die Formulierung schon in einem Artikel aus dem Jahr 1915 lesen (Vgl. N. N. „Kunst und Politik“ in Signale ßr die musikalische Welt vom 3. 3. 1915, S. 129–130, hier S. 130). Dennoch ist die plötzliche, fast standardisierte, Wortbedeutung von speziell „kompositorischer“ Unfähigkeit sicher auf Pfitzners Schrift zurückzuführen. Levi weist auf weitere konkrete Belege für den Einfluß von Pfitzners polemischen Schriften auf den Musikjournalismus hin, vgl. Levi, Erik „Music in the Third Reich“, S. 4f.

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Busch, S. (2001). Hans Pfitzner in der Weimarer Zeit — eine Situationsbeschreibung. In: Hans Pfitzner und der Nationalsozialismus. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02833-4_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02833-4_2

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