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Schwarzenbach (März 1790 bis April 1794)

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Zusammenfassung

Es war in den 1790er Jahren, als Jean Paul.… bei einem Hammerherrn im Thüringer Walde [Clöter] einige Zeit die Stelle eines Hofmeisters bekleidete. Sein Leben als solcher schien fast nur kontemplativ zu sein. Denn sobald seine Lehrstunden, die er gewissenhaft abwartete, vorbei waren, eilte er ins Freie, am liebsten in den Wald, legte sich hier unter den ersten besten Baum, starrte unverwandt Wald und Himmel an, zog dann und wann ein weißes Blatt Papier aus der Tasche, schrieb darauf einzelne Worte und eilte nicht selten gleich nach dem Schreiben fort, um zu Hause Gedanken und Bilder, die er sich dort nur angedeutet hatte, weiter auszuführen und auszumalen. Jedem, der ihm unterwegs begegnete, wich er von weitem schon aus; mußte er aber ja einem Bekannten oder Freunde stichhalten, blieb er so einsilbig und kalt, daß man ihn gern bald wieder sich selbst überließ. Überhaupt suchte er damals nie Umgang, sondern floh ihn vielmehr und galt deshalb für den größten Sonderling, mit dem niemand gern verkehrte. Wer ihn aber näher kennen lernte, fand stets Gelegenheit, Geist und Witz an ihm zu bewundern.

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Eduard Berend

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© 1956 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Berend, E. (1956). Schwarzenbach (März 1790 bis April 1794). In: Berend, E. (eds) Jean Pauls Persönlichkeit in Berichten der Zeitgenossen. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02829-7_5

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  • Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-7400-1179-6

  • Online ISBN: 978-3-476-02829-7

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

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